Gerlinde Sommer zum Tage.

Liebe Leserinnen, liebe Leser! Eine Freundin hatte sich so gefreut auf die nächste Festivalsaison. Vergangenes Jahr schon. Doch 2020 war bald klar im ersten Lockdown: Das Publikum würde nicht so eng zusammenkommen können.

Das Kulturjahr 2020 wurde zu einem Jahr der Ausfälle und zugleich zum Jahr der besonderen Veranstaltungen. Was im Saal oder Zelt nicht ging, ging einige Wochen später unter freiem Himmel: Da wurde der Platz der Weimarer Feuerwache wie der Parkplatz der Erfurter Messe zum Kulturraum für Kino, Konzerte und Co. – schön war all das. Schön auch deshalb, weil es uns deutlich machte, was wir gerade nicht erleben konnten und worin die kreativen Alternativen bestanden. Und wer solche Alternativen auf die Beine zu stellen bereit war. Dafür gibt es einige Beispiele. Sehr gut gelang das etwa bei Achava und besonders schön war es auf dem Erfurter Petersberg, als dort der Paradiesbaum seine ersten Metallblättchen erhielt. Zu der Zeit war Martin Kranz längst dabei, das Spiegelzelt 2021 zu planen – und zwar geleitet von der Idee, so einen „Neustart“ zu wagen. Inzwischen wissen wir: Das wird noch nichts in diesem Frühling. Und wenn wir ehrlich sind, müssen wir auch einräumen, dass manche andere Veranstaltung 2021 allenfalls im Mini-Rahmen wird stattfinden können – vorausgesetzt, die kleine Form rechnet sich irgendwie.

Wie früher … So klingt es jetzt oft sehnsuchtsvoll. Aber wahrscheinlicher ist, dass wir uns am Jetzt orientieren müssen. Und zugleich ein wenig auf 2022 hoffen dürfen. g.sommer@tlz.de