Gerlinde Sommer über die Jugend von heute und die Wahl.

Liebe Leserinnen, liebe Leser!

Wie steht die junge Generation zur Demokratie? Wer ist bereit, sich für die Gesellschaft einzubringen? Wo mangelt es im Bereich der politischen Bildung? Und ist es tatsächlich so, dass höheren Bildungsabschlüssen die Demokratie-Verdrossenheit minimieren?

Nun: Auf Veranlassung des Landesjugendrings gab es in Thüringen eine repräsentative Umfrage unter 3327 Jugendlichen zwischen 15 und 25 – und zwar schon im März bis Juni 2018. Die Wissenschaftler André Brodocz, Guido Mehlkop und Hannah Vermaßen legen jetzt die sehr viel weiterreichenden Erkenntnisse vor.

Ein Ergebnis: In Schulen ist die Eingrenzung politischer Bildung auf die Lernbereiche der „Gesellschaftslehre“ zu überprüfen, sagen die Wissenschaftler. Denn: Politische Bildung kann auch in vermeintlich fachfremden Bereichen umgesetzt werden, beispielsweise bei der Auswahl der Leselektüre in den Fächern Deutsch oder Englisch, heißt es. Zudem müsse wegen der Absenkung des Wahlalters im kommunalen Bereich auf 16 Jahre das „Politik-Lernen“ in dieser Altersklasse deutlich verstärkt werden. Ein weites Feld der Demokratie also, das es nun in Thüringen zu bestellen gilt.