Gerlinde Sommer über Rechte für Geimpfte.

Liebe Leserinnen, liebe Leser!

Wird jemand, der geimpft ist, bald privilegiert? Erhalten Geimpfte mehr Rechte?

Es lässt sich sagen: Schon die beiden Fragen seien falsch gestellt. Denn eigentlich ist es doch so: Unser aller Freiheiten sind in bestimmten Bereichen beschränkt wegen der grassierenden Pandemie. Aber das ändert ja nichts daran, was uns grundsätzlich – also grundgesetzlich – zusteht.

Es muss jetzt mit zunehmender Anzahl von Geimpften zum einen geklärt werden, wie ansteckend Geimpfte tatsächlich sein können. Und zum anderen muss es darum gehen, dass es womöglich mit begleitendem Testen auch der Geimpften zu einer Rückkehr zu mehr Öffnungen kommen kann. Es muss doch naheliegend sein, dass sich etwa ältere Geimpfte untereinander bald wieder in größerer Zahl in einem Seniorenzentrum treffen können. Und mit weiterem Impfen und Testen könnte dann auch einfach mal wieder mit der Verwandtschaft gefeiert werden – und zwar mit mehr als zwei Haushalten. All das muss angestrebt werden. Wer so tut, als ginge es um Privilegien, bewegt sich etwas abseits der Gesetzeslage.

Zurück zur Normalität: Das heißt nicht, dass alles so sein wird, wie es mal war. Mich stimmen etwa jene Menschen besorgt, die keinerlei Vorsichtsmaßnahmen treffen wollen – und die damit doch vor allem jene gefährden, die aus medizinisch nachvollziehbaren Gründen nicht geimpft oder auch nur getestet werden können. Egoismus ist wie Geiz dem Zusammenhalte unserer Gesellschaft abträglich.