Gerlinde Sommer zum Tage.

Liebe Leserinnen, liebe Leser.
Die Gewissheiten unter Verwandten und Bekannten sind weg. Und ständig gilt es aufzupassen, wo nun wieder eine Streitfalle ausgelegt worden sein könnte.

Dachten wir doch: Wir kennen uns und unser Gegenüber, so gibt es jetzt vieles an vielen neu zu entdecken.

Die einen verstehen unter „Spaziergang“ jetzt eine Art politische Nachtwanderung. Und wer sie auf die finsteren Strippenzieher aufmerksam macht, steht aus ihrer Sicht schon auf der falschen Seite. Andererseits wollen manche trotz Auffrischungsimpfung vor einer Begegnung noch einen Schnelltest machen. Warum? Bei der Gelegenheit geht es meist um Vorerkrankungen und die Sorge, dass eine Coronaerkrankung zur weiteren Schwächung auf lange Zeit führen würde. Sie fühlen sich von den gesundheitlich Unbesorgten ebenso bedroht wie missverstanden. Das gilt auch für jene, die keine Impfgegner sind sondern Medizinverängstigte. Dazu kommen noch jene, die fürchterlich um einen speziellen Impfstoff streiten können. Sie wollen unbedingt den und keinen anderen. Das ist der, den zugleich eine Kleinstgruppe quasi für Kapitalistengift inklusive Chips hält. Und so weiter und so fort geht es bei den Debatten. Es sind Zeiten großer Herausforderungen gerade auch im Umgang mit- und untereinander. Aber jedes Gespräch ist ein Wert an sich.