Gerlinde Sommer beschäftigt sich mit der Jugend.

Liebe Leserinnen,
liebe Leser!

Den Nerv getroffen haben Landesjugendring, Evangelische Akademie Thüringen und Bildungsministerium mit ihrer Veranstaltung zu den wichtigsten Erkenntnissen aus der Shellstudie und aus dem Thüringen-Monitor – und zwar jeweils mit Blick auf die junge Generation. Eingeladen waren vor allem Erwachsene, die sich mit Jugendlichen beruflich befassen – also Menschen, die Sozialarbeit machen, an Schulen unterrichten, Kunstprojekt mit jungen Leuten stemmen oder auch dann angefordert werden, wenn es Probleme wie Mobbing oder Rassismus gibt. Mit 60 Personen war von Veranstalterseite zunächst gerechnet worden, 140 kamen. Sage also keiner, dass Jugend kein Thema sei.

Manche Erwachsene denken ja, die Jungen seien allesamt Generation Greta. Dem ist aber durchaus nicht so, wie Sozialforscher Thomas Gensicke vorab in seinem TLZ-Interview sagte. Fridays for Future sind eher ein städtisches Phänomen, angesiedelt vor allem bei jungen Frauen aus der Mittel- und Oberschicht.

Auf den Land draußen – fern der Mittel- und Großstädte – spielen Umweltthemen zwar eine Rolle, aber dort geht es vor allem auch um Fragen der Mobilität. Und wer meint, er könne nun ein Konzept des öffentlichen Nahverkehrs propagieren und den Individualverkehr stigmatisieren, der missachtet die speziellen Probleme der Jugend auf dem Land. Die kommt ohne elterliche Fahrdienste nicht vom Fleck. Die Idee des schnellen Wandels findet daher in Städten mehr Anklang als dort, wo es als Treffpunkt schon seit Langem nur das eine Bushaltestellenhäuschen gibt, vor dem so selten ein Bus hält.

Übrigens wolle Rot-Rot-Grün gerade die Jugend auf dem Lande nun stärker fördern, hieß es. Da, so lässt sich denken, könnten auch Schwarz und Gelb ruhig mitmachen, damit diese Herausforderung eine Mehrheit hinter sich hat.

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