Gerlinde Sommer zum Tage.

Liebe Leserinnen,
liebe Leser!

Helmut Schmidt (SPD) hat sich dagegen ausgesprochen, dass in Korbach ein neuer Weg „Thüringer Straße“ heißt. Nun: Dieser Helmut Schmidt ist natürlich nur ein Namensvetter. Und zwar einer, der im entscheidenden Moment besser geschwiegen hätte.

Schmidt aus Korbach hat mit dafür gesorgt, dass dem Vorschlag der dortigen Verwaltung bei der Straßenbenennung nicht gefolgt wurde. Dazu muss man wissen: Korbach und Waltershausen sind Partnerstädte – lange schon. Und weil die parallel zum jetzt zu benennenden Weg verlaufende Straße nach den Waltershäusern benannt ist, hätte es nach der Korbacher Ordnungssystematik nahe gelegen, den Weg den Thüringern zu widmen, wird der Bürgermeister zitiert. Herrn Schmidt ging das gegen den Strich: 1. Korbach habe auch sonst keine Straßen, die nach Bundesländern benannt sind. Das ist ein Argument. Nun hätte man, meine ich, den Weg auch nach den Eisenachern, Gothaern oder Arnstädtern benennen können. Aber Schmidt fand 2. „ausgerechnet Thüringen“ auch wegen der Wahl im Februar falsch. Woraufhin der FDP-Mann Jochen Rube konterte, dass diese Argumentation gegen den Thüringer Weg – also in diesem Fall die Thüringer Straße – ja wohl geschmacklos sei.

Nun hätten die Korbacher den Weg auch einfach nach dem Namen des Flurstücks benennen können: Doch „In Linnekugelnboden“ klingt „gegebenenfalls sprachlich schwerer verständlich“, vermerkte das Rathaus… Am Ende ging die Straßennamensuche zugunsten des wichtigsten Anliegers aus: Der Weg wird nun nach der Firma Weidemann benannt, die dort gerade ihre Produktionsfläche erweitert.

Ein Leser schreibt mir, die Entscheidung sei „ein Schlag in das Gesicht aller Thüringer“. Das bezweifle ich. Die Argumentation von Schmidt ist einfach völlig daneben und trifft daher nicht.

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