Gerlinde Sommer über das weitere Vorgehen in der Corona-Krise.

Liebe Leserinnen,
liebe Leser!

Die Menschen werden unruhig – und das kann ich gut verstehen. Fast jeder versucht, so gut er kann, sich an die Regeln zu halten. Und gerade deswegen will doch jeder wissen, wie es weitergeht.

Wenn der Klopapierhamsterer jetzt vor lauter Sorge um seinen Nachbarn die Polizei ruft, weil der mit einem Kumpel auf ein Bier und mit Sicherheitsabstand auf der Terrasse hockt, dann kann ich gut verstehen, wenn es heißt: Wo sind wir hingekommen? Na ja: Wir sind da, wo wir schon immer waren. Jetzt fällt es nur auf, eben weil wir uns auf der Pelle hocken und weil ein paar Menschen zu viel Tagesfreizeit am Fenster verbringen, während andere meinen, es sei eine tolle Mutprobe, sich weiterhin mit Handschlag und Schlag auf den Rücken zu begrüßen.

Aber schauen wir nicht auf die Extreme, schauen wir auf diejenigen, die sich an die Regeln halten und dennoch ungeduldig werden. Tatsächlich kann ja nicht alles am Tag X von jetzt auf gleich wieder in einen Normalzustand versetzt werden, wie wir ihn früher kannten. Aber wenn Gesundheitsministerin Heike Werner – erwartbar – die Eindämmungsmaßnahmenverordnung (was für ein Wort!) erlässt und mit dem heutigen Tage in Kraft setzt, dann ist das ja vor allem eine Fortschreibung dessen, was sie vor zwei Wochen erlassen hat. Deshalb finde ich den Satz im „Covid-19 / Bulletin der Thüringer Landesregierung 23b/2020“ dann auch eher verrätselt als erhellend: Diese Verordnung haben wir nun mit geringfügigen Anpassungen aktualisiert, heißt es da. Sie können das ja selbst im Detail studieren.

Was wir wohl alle erhoffen, das ist Klarheit zum weiteren Vorgehen. Am besten am 16. April, wenn Kanzlerin und Ministerpräsidenten sich besprechen. Es geht darum, dass gesagt wird, wann welche Schritte weg von den vielen Verboten geprüft werden. Das wäre eine Perspektive.

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