Gerlinde Sommer über den Eckhaus Almanach 2020.

Liebe Leserinnen,
liebe Leser!

Wie war das eigentlich mit Kindern von Soldaten, die als Befreier oder Besatzer nach Deutschland gekommen waren? Die Frage stellte sich mir nicht zum ersten Mal, aber jetzt noch einmal deutlicher, da eben zum einen das Ende des Krieges 75 Jahre zurückliegt und weil mir Ulrich Völkel den „Eckhaus Almanach 2020“ in die Redaktion brachte. In dem Bändchen sind Leseproben aus Büchern versammelt, die der gleichnamige Weimarer Verlag veröffentlicht.

Sehr lesenswert finde ich die Geschichte von Peter García unter dem Titel „Franzosenbalg – Völker sind zum Mischen da“. Peter ist der – wie man damals sagte – uneheliche Sohn einer jungen Deutschen und eines alliierten Besatzungssoldaten. Große Liebe, aber nur ganz kurz … Peter wird deswegen von klein auf gehänselt und geschlagen. Sein aus Thüringen stammender Großvater verweigert jeglichen Kontakt. Der Stiefvater ist ein Ekel: Zwar adoptiert er Peter, lässt ihn aber zugleich wissen, dass er wegen seiner Herkunft nichts von ihm hält. Und die Mutter wird von diesem Mann bisweilen mit den übelsten Schimpfworten belegt, weil sie dieses Kind mit in die Ehe gebracht hat. Der Ausschnitt aus Peters Lebensgeschichte macht neugierig auf die Suche nach seinem leiblichen Vater: ein Franco-Algerier spanischer Abstammung, wie sich zeigt. Aber dem geht eine Suche über ein Vierteljahrhundert voraus …

Das Buch von Peter García und alle weiteren Lebensgeschichten, die im Almanach angerissen werden, gibt es im Handel; der Almanach kann bestellt werden unter post@eckhaus-verlag.de

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