Gerlinde Sommre zum Tage.

Liebe Leserinnen,
liebe Leser!

Gut, dass wir all diese digitalen Möglichkeiten haben. Natürlich ersetzen sie nicht alle Tätigkeiten. Das ist schon klar. Aber vieles, was wir jetzt digital erledigen können, hätte früher langer Wege und steter Begegnungen von Menschen auf kürzester Distanz bedurft.

Trotzdem bin ich dagegen, dass wir jetzt davon sprechen, jeder solle auf „soziale Distanz“ gehen; jeder solle seine „sozialen Kontakte“ reduzieren. Gemeint ist ja etwas anderes: Wir sollen richtigerweise unsere Begegnungen mit Menschen minimieren. Wir sollen uns im täglichen Leben aus dem Wege gehen – aber wir sollen natürlich weiter in Kontakt bleiben. Auf Telefon, Mail oder Videotelefonie verzichten, nur weil uns vielleicht das viele Reden über Corona müde werden lässt, wäre ganz falsch.

Gerade im Gespräch, dem fernmündlichen, zeigt sich oft, wie unterschiedlich ausgeprägt Wissen und damit auch Ängste sind. Insofern hilft hier jeder Anruf. Ich habe an dieser Stelle schon in anderem Zusammenhang darauf hingewiesen, wie hilfreich Telefonketten sein können. Da machen beispielsweise Senioren untereinander aus, wer wen wann anruft. Am besten Tag für Tag zur gleichen Zeit. Gedacht sind solche Anrufketten eigentlich, damit schnell Alarm geschlagen werden kann, wenn jemand nicht ans Telefon geht.

In unserer jetzigen Lage können solche Telefonketten, in die wir unsere älteren Verwandten und Bekannten einbeziehen, dabei helfen, dass jeder weiß, was nötig ist – und dass jeder auch auf seine Nöte aufmerksam machen kann: Was fehlt im Haushalt? Wird Hilfe etwa für das Abholen von Rezepten, Arzneimitteln oder das Besorgen von Lebensmitteln benötigt. Wenn wir uns da einen Plan machen, wird keiner überfordert und keiner vergessen.

Mein Wunsch in diesen Tagen ist ein doppelter: Gesundheit und Wohlergehen.

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