Gerlinde Sommer über die Verbreitung von Bachs Weihnachtsbotschaft mit Radio und Kerze.

Seit Donnerstag bereits sind das Thüringer Bach Collegium und das Ensemble Polyharmonique an der Wirkungsstätte von Johann Sebastian Bach, der Arnstädter Bachkirche, damit befasst, das Weihnachtsoratorium für den Deutschlandfunk Kultur einspielen. Am 4. Advent - also am 20. Dezember - wird die Aufführung von 20.03 Uhr an zu hören sein - und zwar auf Deutschlandfunk Kultur, europa- und weltweit als zentraler Beitrag zum „Christmas Special Day“.

Nun können wir zwar nicht im Kirchenraum dabei sein, wenn das Oratorium aufgeführt wird, aber Radio ist keineswegs nur die zweitbeste Option oder gar eine Notlösung, bei der das Publikum des Sehens beraubt und zur reinen Zuhörerschaft gemacht wird. Nein, nein: Hörerinnen und Hörer sollen zu Agierenden werden. Also, das heißt jetzt nicht, dass Sie zu Hause Topfschlagen müssen. Vielmehr rufen Macher, darunter Achava, Evangelische Kirche in Mitteldeutschland, Freistaat und Stadt, zu folgender Aktion auf: Stellen Sie am 4. Advent abends um acht das Radio- oder sonstiges Gerät für den Livestream ins offene Fenster oder auf den Balkon. Und eine Kerze, die Licht spendet, daneben. Mit dieser Kombination aus Licht und Lauten soll die musikalische Weihnachtsbotschaft von Johann Sebastian Bach in die Nacht gesandt werden. Zur Freude der Nachbarn, wie sich die Veranstalter erhoffen. Und natürlich kann auch jeder am Wohnungsfenstern und von den Balkonen die Choräle des Weihnachtsoratoriums in die Adventsnacht singen, frei nach dem Motto: Singe, wem Gesang gegeben.

Martin Kranz beendet seinen Aufruf mit einem Zitat seiner zehnjährigen Tochter: „Wenn jeder etwas Licht mitbringt, strahlt alles!“

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