Gerlinde Sommer ist für die Quote in der Arbeitswelt - zum Schutz der Männer.

Wer meine Meinungsäußerungen verfolgt, der weiß, dass ich für die Quote vor allem auch in der Arbeitswelt eintrete - und zwar zum Schutz der Männer. Ich bin dafür aus der Gruppe „Junger Mann, was darf es sein?“ mindestens belächelt worden. Quote zum Schutz der Männer? Unnötig! Quote sei nur für Frauen, die Posten wollen, die Männern gehören.

Kann Mann so sehen. Ist aber natürlich bloß eine pointierte Meinung, während mein Schutzaufruf ja auf Fakten fußt. Zum Beispiel: immer mehr super ausgebildete Frauen…

Jetzt gibt es den Beleg, der Quotenzweiflern zeigen dürfte, wie wichtig Männerschutz im Beruf ist. Passiert ist dies: Die Stadt Paris muss eine Geldbuße von 90.000 Euro wegen Diskriminierung bezahlen – weil sie zu viele Frauen auf Führungspositionen beschäftigt. Vor zwei Jahren hatte Paris 16 neue Leitungsposten ausgeschrieben - davon gingen elf an Frauen und nur fünf an Männer. Weil die Frauen in der Personalauswahl besser abgeschnitten haben...

Das Problem: Die Frauenquote lag demnach bei 69 Prozent der Stellen - zu hoch, wie das französische Ministerium für öffentliche Verwaltung meint. Es beruft sich auf eine Vorschrift, wonach solche Posten zu mindestens 40 Prozent von Angehörigen eines Geschlechts besetzt werden müssen. Mit nur 31 Prozent seien Männer bei der Pariser Auswahl benachteiligt worden. Natürlich hat Paris abseits von diesem Fall die Parität noch längst nicht erreicht. Aber der Fall zeigt sehr deutlich, wie wichtig Quoten sind. Und zwar zum Schutz der Arbeitnehmer.

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