Gerlinde Sommer zum Tage.

Liebe Leserinnen, liebe Leser!

Es liegt noch nicht lange zurück, da war Rüdiger Nehberg mal wieder in Jena. Seit Beginn der Lichtbildarena, schreibt Nancy Droese, war er alle drei bis vier Jahre bei uns zu Gast und immer eine wahrhafte Bereicherung – besonders menschlich. Er wird in seinem Einsatz für die Menschenrechte und in seiner Organisation target, die sich gegen die Beschneidung von Mädchen einsetzt, weiterleben, sagt sie angesichts der jetzt bekanntgewordenen Todesnachricht.

Als der zehnjährige Kalle Droese den mehr als sieben Jahrzehnte älteren Nehberg Anfang Februar in Jena fragte, warum sich dieser so für Kinder einsetze, sagte Nehberg: „Weil die mit der Welt, die wir ihnen hinterlassen, klarkommen müssen. Und um ihnen zu zeigen, wie man sich ein spannendes Leben bescheren kann, wenn man sich mit Survival und der Natur befasst.“ Das zeigt, dass dieser Mann zu Recht für sein Lebenswerk gefeiert wird. Traurig sind wir dennoch. Und dann ist da noch eine Todesnachricht: Corina Gutmann, die Leiterin der Stadt- und Kreisbibliothek Greiz, ist im Alter von 57 Jahren gestorben. Sie war eine der innovativsten Bibliotheksleiterinnen in Thüringen. Nicht umsonst erhielt die Bibliothek Greiz als einzige in Thüringen zweimal den Bibliothekspreis. Darüber hinaus war sie eine herzliche und großzügige Person, stellt Sabine Brunner von der Landesfachstelle für Öffentliche Bibliotheken in Thüringen fest. Weil ich der Jury des Bibliothekspreises angehöre, hatte ich das Glück, Frau Gutmann kennenlernen zu dürfen. Beeindruckend, wie sie mit dem Gefängnis Hohenleuben zusammenarbeitete. In Zeiten, in denen in Greiz Ausländerfeindlichkeit hochkochte, setzte sie die Idee um, internationale Gerichte zu erproben. Denn auch Menschenliebe geht durch den Magen… Corina Gutmann wird uns fehlen. Sie war eine herausragende Thüringerin.

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