Gerlinde Sommer zum Tage.

Liebe Leserinnen,
liebe Leser!

Einen Sommer lang hatte ich den Weimarer Aussichtsturm vor meinem Bürofenster. Jeden Tag (bis auf den, an dem der Wind zu heftig war), ließen sich viele Menschen in die Luft hieven, um über Weimar hinaus zu schauen. Ohne Corona wäre der Mini-Wolkenkratzer nur wenige Wochen hier geblieben. So aber wurde er zum Anziehungspunkt über Monate hinweg.

Nach dem Zwiebelmarkt, der in diesem Jahr übrigens löblicherweise genau das war, was der Name verspricht, sollte der Turm rasch abgebaut werden. Aber rasch ging es dann doch nicht, weil es heutzutage gar nicht so einfach ist, einen transportablen Kran zu bekommen, der in mehr als 80 Metern Höhe reicht. So verzögert sich die Demontage seit Montag.

Inzwischen ist ein Kran angerollt, dessen Turm erst mal zusammengesetzt werden musste. Ich bin ja eine technikaffine Frau. Und außerdem stamme ich aus einer Gegend, die berühmt ist für die Entwicklung des hochmodernen Turmkrans. Zudem gibt es in meiner Bekanntschaft einen Kranfahrer, der immer wieder von den Herausforderungen seines Berufes erzählt. Spannend.

Wenn wir zurückschauen, dann ist die Entwicklung des Turmkrans eine relative neue: Die ersten Konstruktionen dieser Art werden auf das Jahr 1910 datiert. Das liegt mal gerade 110 Jahre zurück. Und es war vor mittlerweile 71 Jahren Hans Liebherr, der einen schnell zu transportierenden und montierenden Turmdrehkran entwickelte. Übrigens: Von Liebherr kommen auch einige der größten Autokrane der Welt. Die ersten leistungsfähigen Mobilkrane stammen aus den 1960ern. Ohne diese Entwicklung wäre vieles im Bau und in der Industrie generell heute nicht denkbar. Faszination Technik.

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