Gerlinde Sommer über mehr als einen üblen Streich.

Liebe Leserinnen, liebe Leser!

Als die Trennwände in Umkleiden etwa in Schwimmbad noch aus Sperrholz waren, wurden dort immer wieder Löcher von interessierter Seite gebohrt. Durch diese schauten die Spitzbuben den Mädchen beim Umziehen zu. Wehe, wenn sie erwischt wurden...

Was einst als vermeintlich harmloser Bubenstreich durchging, hat sich mit der Zeit gewandelt. Es sind nicht mehr vorrangig die kleinen Jungs, die Mädchen und Frauen zu nahe kommen. Heutzutage filmt ein bestimmter Typ Mann Mädchen und Frauen heimlich unter den Rock oder unter das Kleid; dahinter stecken sexuelle Motive.

Für diese üble Übergriffigkeit gibt es keine deutsche Bezeichnung und bisher keine Strafe: Das Ganze wird „Upskirting“ genannt – und da muss man schon wissen, was Rock auf Englisch heißt. Das mit der Straflosigkeit könnte sich bald ändern, denn es gibt eine bundesweit ziemlich erfolgreiche Petition, die erreichen will, dass diese heimliche Filmerei und Fotografiererei aufhören und bestraft werden muss.

Eigentlich scheint klar: Wenn es zurecht Bußgelder für Autofahrer und andere Gaffer gibt, die Unfälle und Unfallopfer filmen, dann muss ja wohl auch ein Weg zu finden sein, der Frauen vor der Verletzung ihrer Intimsphäre und ihres Rechtes am eigenen Bild schützt.