Gerlinde Sommer zum Tage.

Liebe Leserinnen, liebe Leser! Vor einem Jahr waren die meisten von uns wohlgemut. Klar, irgendwas tat sich da vor allem in Asien. Und sogar in Bayern hatte es schon einige Erkrankungen mit diesem neuen Virus gegeben. Aber das erklärte sich vor allem auch damit, dass diese Menschen in der Firma direkten Kontakt mit einer Kollegin aus Wuhan hatten.

Also: Anfang März 2020 dachten die meisten noch, dass es so schlimm schon nicht werden würde. Und wer heute im Archiv kramt, der kann nachlesen, dass mancher Experte die Gefahr für einigermaßen gering erachtete. Die Rede war davon, dass so etwas wie eine neue Form der Grippe grassiere – und die Grippe ja auch je nach Ausprägung über manchen Winter mehrere Zehntausend Menschen das Leben koste. Einige Denker der queren Art halten bis heute an diesen Fehleinschätzungen aus Anfangszeiten fest und sagen: Ist doch gar nicht so schlimm.

Gehen wir also noch mal gedanklich zurück in diese ersten Märztage 2020: Es gibt nicht wenige, die damals noch froh und munter ihren Skiurlaub in Österreich oder Südtirol planten. Und dort wurde ja weiterhin feucht-fröhlich gefeiert. Nicht jeder hat diese Sorglosigkeit gut überstanden. Patienten laborierten noch ewig an Geschmacks- oder Geruchsverlust. Andere waren durch wochenlange intensivmedizinische Behandlungen im Frühjahr 2020 nur noch ein Schatten ihrer selbst. Und: Bald wurden weitere Todesfälle publik. Seit etwa einem Jahr ist dieses Virus bestimmend in unserem Umgang miteinander. Und kein Ende ist absehbar. g.sommer@tlz.de