Gerlinde Sommer zum Tage.

Liebe Leserinnen, liebe Leser. Besondere Zeiten sorgen für besondere Wissensgebiete. Früher interessierten sich manche von uns bei einem niesenden und hustenden Mitmenschen vor allem dafür, ob man nun noch „Gesundheit“ sagt – oder lieber schweigt. Seit
13 Monaten ist das noch mal ganz anders. Da sind wir froh um jeden, der sich mit dem Luftausstoß forschend befasst. Und am liebsten war uns gleich zu Beginn dessen, was wir dann als Pandemie begriffen, wenn jemand auf diesem Gebiet bereits kundig war.

So traten Forschungsbereiche an das Licht der interessierten Öffentlichkeit, die zuvor womöglich kaum wahrgenommen wurden. Umso mehr darf es uns also freuen, dass der Weimarer Bauhaus-Professor Conrad Völker und sein Team von der Bauphysik jetzt Gewinner des Thüringer Forschungspreises in der Kategorie „Angewandte Forschung“ sind. Ausgezeichnet werden sie mit immerhin 12.500 Euro Preisgeld für ihr „Optisches Schlierenverfahren zur
Visualisierung von Raumluftströmungen“.

Das Thema hatte die Gruppe bereits vor 2020 beschäftigt – es geht als Forschungsgegenstand seit fünf Jahren um kleinste Luftströmungen im Raum. In Corona-Zeiten drängte die Frage nach vorn, wie es sich mit möglicherweise infektiöser Atemluft verhält – beim Singen, Musizieren, aber auch beim Einsatz von Beatmungsgeräten und beim Maskentragen. Nun soll das Verfahren weiter verbessert werden. Ausgezeichnet!