Schnepfenthal. Sigrid Heyn präsentiert in der GutsMuths-Gedächtnishalle ihr künstlerisches Lebenswerk. Die Hobbymalerin schenkte ihre gesamten Werke der Ausstellungshalle. Ein Teil wurde verkauft. Der Erlös kommt dem Kinderhospiz zugute.

Ölgemälde und viele Aquarelle, ebenso Bleistiftzeichnungen. Porträts und Tierstudien, Stillleben und zahlreiche Impressionen von Landschaft und Architektur ihrer Heimat - das Werk von Sigrid Heyn ist vielfältig. Am vergangenen Samstag wurde ihre Ausstellung in der GutsMuths-Gedächtnishalle am Leinaer Weg im Waltershäuser Ortsteil Schnepfenthal-Rödichen eröffnet. Sie heißt „Malerische Erinnerungen“, denn die Künstlerin ist bereits 90 Jahre alt. Es ist ihre Geburtstagsausstellung.

„Da hat man Erinnerungen“, merkte Ortsteilbürgermeister Steffen Fuchs an, der die 40 Besucher begrüßte und die Vernissage einleitete. Die Ausstellung wird bis zum 26. Mai zu den Öffnungszeiten der Halle gezeigt. Kamen Pawlow, der Kurator, führte kurz inhaltlich in die Ausstellung ein. Sigrid Heyn ist bis heute eine ständige Besucherin der Ausstellungen in der Gedächtnishalle, schließlich malt und zeichnet sie selbst. Sie gehört unterschiedlichen Malzirkeln an und stellte bereits mehrfach aus. Inzwischen hat Sigrid Heyn ihr gesamtes Lebenswerk der Gedächtnishalle übergeben.

Die 90-jährige Künstlerin übergab Lebenswerk an die Gedächtnishalle

Kamen Pawlow konnte die Werke aussuchen. Die verbliebenen stehen zu moderaten Preisen zum Verkauf. Auch auf diesen Erlös verzichtet die Künstlerin. Er soll dem Kinderhospiz in Tambach-Dietharz zugute kommen. Noch im Verlauf der Ausstellungseröffnung wechselte eines der nicht in die Sammlung übernommenen Werke unter Beifall den Besitzer. Sigrid Heyn hatte bereits in den fünfziger Jahren gemalt und gezeichnet. Später widmete sie sich vor allem der Arbeit und der Familie, um dann im Rentenalter ihre Begeisterung für bildenden Kunst wieder aufleben zu lassen.

Der Mediziner im Ruhestand, Roland Scharff, hielt in Gedichtform die Laudatio. Im Vordergrund sind Holzmodelle der Salzmannschule zu sehen, eine Schenkung des Ehemanns von Sigrid Heyn.
Der Mediziner im Ruhestand, Roland Scharff, hielt in Gedichtform die Laudatio. Im Vordergrund sind Holzmodelle der Salzmannschule zu sehen, eine Schenkung des Ehemanns von Sigrid Heyn. © Peter Riecke | Peter Riecke

Nachdem Steffen Fuchs und Kamen Pawlow bereits das Werk Sigrid Heyns gewürdigt hatten, hielt anstelle der sonst üblichen musikalischen Darbietung der Mediziner Roland Scharff eine Laudatio in Form von Gedichten. Scharff ist den Einwohnern von Schnepfenthal-Rödichen und darüber hinaus als Facharzt für Frauenheilkunde bekannt, befindet sich nun im Ruhestand und ist selbst als Maler und Dichter aktiv.

Kamen Pawlow wies darauf hin, dass an diesem Tag drei weitere Präsentationen eröffnet wurden. Sie tragen die Titel „15 Jahre GutsMuths-Gedächtnishalle Schnepfenthal“, „130 Jahre SG GutsMuths Schnepfenthal“ und „

50 Jahre GutsMuths-Rennsteiglauf

Rennsteiglauf-Mitbegründer Hans-Georg Kremer und viele Mitstreiter haben ein spannendes Buch aufgelegt. „50 Jahre Rennsteiglauf – Vom Abenteuer zum Massenlauf“, so heißt es. Darin sind auf 200 Seiten viele Geschichten aus der Historie aufgeschrieben. Das Buch, finanziert auch über Spenden der Traditionsläufer, ist eine Rarität, denn die Auflage beträgt zunächst nur 800 Exemplare. Rennsteiglaufvereins-Mitglieder hatten ein Vorkaufsrecht. Beim Rennsteiglauf am 25. Mai kann das Buch zum Preis von 19,90 Euro dann für Jedermann noch im Ziel in Schmiedefeld erworben werden.

“. Die Präsentationen werden im Erdgeschoss gemeinsam mit Bestandteilen der Dauerausstellung gezeigt und das bis zum 11. August.

Das GutsMuths-Veranstaltungsjahr habe gut begonnen, fasst Pawlow die Aktivitäten in der Halle zusammen. Auf die erste Jahreshälfte fallen sechs Sonderausstellungen und es gibt in jedem Monat einen Vortrag, eine Lesung oder eine Gesprächsrunde. Die nächste Gesprächsrunde gestaltet der Namensvetter des Laudators, der Lokalhistoriker Roland Scharff aus Georgenthal, am 28. April, um 17 Uhr. „Ergrabene Ergebnisse einer Geschichte der Missionierung der Thüringer vor 1300 Jahren durch Bonifacius im Gebiet rund um den Kandelaber oberhalb Altenbergens“, lautet der Titel. Auch die Aufführung eine MDR-Kurzfilmes zu Scharffs Werk ist vorgesehen. Der Eintritt ist frei.

Die GutsMuths-Gedächtnishalle ist dienstags von 10 bis 13 Uhr, mittwochs und sonntags von 13 bis 17 Uhr geöffnet.