Eisenach/Weimar. Achava-Festspiele beginnen an diesem Donnerstag erstmals in der Wartburgstadt

Fünf Jahre Achava: Von diesem Donnerstag an bis Sonntag, 29. September, werden die Festspiele vor allem in Eisenach und Weimar sowie in Erfurt Station machen. Erstmals wird in der Wartburgstadt in diesem Zusammenhang ein langes Kulturwochenende gefeiert, das bereits am Vorabend des neuen Feiertags beginnt.

Zum Auftakt richtet sich am 19. September der Blick auf das Eisenacher „Entjudungsinstitut“ (siehe Beitrag oben). In der Nazizeit wurde von der evangelischen Kirche auf pseudowissenschaftlichem Wege versucht, „alles Jüdische aus allen heiligen Schriften zu löschen“, sagt Intendant Martin Kranz. Diese Geschichte, die darauf zielte, das Christentum der NS-Ideologie unterzuordnen, wird nun kritisch beleuchtet.

Beim anschließenden Eröffnungskonzert geht es vom Bachhaus in die evangelische Georgenkirche: Dort ist der international bekannte Mandolinenspieler Avi Vital zusammen mit dem Thüringer Bach-Collegium zu erleben. „Es geht um eine Reise vom Barock bis zum Jazz“, erklärt Kranz die Programm-Idee. Noch gibt es Karten für die um 19.30 Uhr beginnende Veranstaltung.

Zum Kinder-Feiertag

Zum Kinder-Feiertag am Freitag, 20. September, wird von 11 bis 18 Uhr zum Straßenfest auf den Eisenacher Lutherplatz eingeladen. Um 19 Uhr beginnt der Schabbat im Festzelt auf dem Lutherplatz. Am Freitag und Samstag können sich Kinder wie Erwachsene auf die Spuren des jüdischen Lebens in Eisenach begeben. Im Zelt ist Zeit für Begegnungen. Ricklef Münnich sowie die Arbeitsgemeinschaft Kirche und Judentum in Thüringen laden zum Dialog. Unter den vielen einzelnen Angeboten in Eisenach ist am Sonntag, 22. September, um 16 Uhr das Konzert des Leipziger Synagogalchores in der Georgenkirche hervorzuheben. Hier wird zunächst die Vielseitigkeit jüdischer Vokalmusik vorgestellt; im zweiten Teil rücken kunstvoll arrangierte jiddische Lieder in den Mittelpunkt. Das erste Wochenende der Achava- Festspiele klingt in Eisenach am Sonntag um 18.30 Uhr im Stadtschloss mit dem Pianisten Vladimir Stoupel aus, der Werke verfolgter und ermordeter jüdischer Komponisten der neuen Musik zu Gehör bringt.

In Erfurt wird ebenfalls an diesem Wochenende Achava das Publikum anziehen. Nur noch wenige Karten gibt es für „Missa Cum Jubilo“, vom Erfurter Domorganisten Silvius von Kessel im Auftrag des Erfurter Domkapitels komponiert. Uraufführung ist um 19.30 Uhr am Freitag, 20. September; ein zweites Konzert gibt es am Sonntag, 22. September, um 17 Uhr jeweils im Erfurter Dom. An diesem Sonntag können sich um 19 Uhr im Foyer der Sparkasse am Erfurter Anger Interessierte über das Projekt „Ein Paradiesbaum für den Petersberg“ informieren.

Mehr über diese und weitere Veranstaltungen bis 29. September unter www.achava-festspiele.de ; Karten über den Ticketshop unter der Rufnummer 0361/227 52 27