Eine fantastische Reise durch das Jahr in Gedanken und Bildern, die zum Träumen und Philosophieren anregt. Oder dazu, sich ein eigenes Jahresbuch zu machen.

„Ich fühle mich groß und stark“: So kann das Jahr losgehen! Das tut es allerdings nur, wenn der erste Monat der Jaguar ist. Falls der Monat Zebra folgt, bekommen die Gedanken Streifen – dicke, dünne, gerade und geringelte. Und erst der Monat Robbenbär, da wird die Badewanne das zweite Zuhause. Eines der bizarren Gedichte von Christian Morgenstern (1871 - 1914) hat Autor Heinz Janisch inspiriert zu einem skurrilen Jahresbuch, in dem er sich zu jedem der Morgenstern-Monate sehr passende Gedanken macht.

Wie geht es mir, wie fühle ich mich, was mache ich? Das fragt sich Janisch zwölf Mal und kommt auf Antworten, die unmittelbar einleuchten. Wie die, dass das Herz im Monat Pony jeden Tag und jede Nacht eine Umarmung braucht, oder den Wunschim Monat Mandrill, sich zurückzuziehen.

Im Monat Zebra werden die Gedanken zu Streifen. Michael Roher verewigt sie auf Steinen.
Im Monat Zebra werden die Gedanken zu Streifen. Michael Roher verewigt sie auf Steinen. © Tyrolia-Verlag | Michael Roher

Illustrator Michael Roher steuert fröhlich-bunte oder in den Nuancen einer Farbe gehaltene Bilder bei, zieht uns in diese meist hinein mit einem in irgendeiner Weise auffallenden Mittelpunkt, um den herum es viele Einzelheiten zu entdecken gibt.

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Sie können hintersinnig sein, die Stimmung intensivieren oder zum Schmunzeln bringen. Wie der fröhliche kleine Rucksack in einer Wüsten- und Bergwelt in Brauntönen, die gleichzeitig abschreckend trocken und einladend abenteuerlich scheint.

Dieses Buch kann man das ganze Jahr immer wieder besuchen, immer wieder in die Monate eintauchen, die überhaupt nicht sind wie die, die wir kennen, und ihnen doch auf sonderbare Weise ähnlich. Darüber können wir uns, jünger wie älter, fantastisch austauschen, miteinander träumen oder eigene Monate erfinden.

Im Monat Mandrill ist alles ein wenig melancholisch. Aber auch gemütlich.
Im Monat Mandrill ist alles ein wenig melancholisch. Aber auch gemütlich. © Tyrolia-Verlag | Michael Roher

Morgenstern sei Dank und seinem Gedicht „Wie sich das Galgenkind die Monatsnamen merkt“, das uns Heinz Janisch nicht vorenthält, sondern im Anhang mitgibt.

Heinz Janisch (Text), Michael Roher (Illu.): Jaguar Zebra Nerz. Tyrolia, 32 Seiten, 18 Euro, jedes Alter
Heinz Janisch (Text), Michael Roher (Illu.): Jaguar Zebra Nerz. Tyrolia, 32 Seiten, 18 Euro, jedes Alter © Tyrolia-Verlag | Tyrolia-Verlag