Mr. Stink trägt seine Namen zu Recht. Er ist obdachlos, das findet Chloe total interessant. Sie freundet sich mit ihm an, und dann wird es chaotisch.

Er stinkt aus allen Knopflöchern und das meilenweit. Deshalb wird er Mr. Stink genannt. Zudem ist er obdachlos – zwei Gründe also, warum niemand mit ihm zu tun haben will. Außer Chloe Crumb. Sie ist zwölf, denkt sich für ihr Leben gern Geschichten aus und ist davon überzeugt, dass Mr. Stink eine abenteuerliche oder geheimnisvolle, aber auf jeden Fall interessante Vergangenheit haben muss.

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Deshalb spricht sie ihn eines Tages an.

David Walliams (Text), Quentin Blake (Illu.), Dorothee Haentjes-Holländer (Übers.): Gestatten, Mr. Stink. Rowohlt, 240 Seiten, 16 Euro, ab 9
David Walliams (Text), Quentin Blake (Illu.), Dorothee Haentjes-Holländer (Übers.): Gestatten, Mr. Stink. Rowohlt, 240 Seiten, 16 Euro, ab 9 © Rowohlt

Und dann nimmt das schräge Chaos seinen Lauf, das David Walliams zu Recht den Vergleich mit Roald Dahl eingebracht hat und seine Bücher zeitlos herausragend macht. Denn „Gestatten, Mr. Stink“ ist sein zweites, erschienen 2009, jetzt in der Reihe Rotfuchs neu aufgelegt und so passend für diese Zeit.

Chloe lässt Mr. Stink heimlich im Schuppen im Garten wohnen. Ihre Mutter kandidiert fürs Parlament und als sie Stink entdeckt, erkennt sie ihre Chance: Wer einen „Penner“ bei sich wohnen lässt, dem sind Stimmen sicher. Wer allerdings Mr. Stink in eine politische Talkshow mitnimmt, wie es Chloes Mutter tut, bekommt zwar gigantische Einschaltquoten, aber auch eine faustdicke Überraschung.

Bleiben will Mr. Stink bei Familie Crumb nicht. Er geht wieder auf die Straße. Aber Chloe hatte Recht: Er hat eine Vergangenheit, eine edle, bis es ihm den Boden unter den Füßen wegzog. Doch danach fragt niemand: Über Obdachlose (und alle anderen) sind Urteile schnell gefällt. Für diese und andere Botschaften seiner Geschichte drückt Walliams mitunter zu sehr auf die Tränendrüse. Aber sein skurriler Humor macht das wett.

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