Erfurt. Wir haben reingehört in die neuen Alben von Ben Folds und von Roger Waters, der einen Pink-Floyd-Song sogar ohne Gitarren einspielen lässt.
Neben Elton John und Billy Joel wird Ben Folds in der Riege der großen Piano-Männer oft unterschlagen, vielleicht wegen seiner liebenswerten Spleenigkeit. Zu Unrecht, wie „What matters most“ beweist, sein erstes Album seit acht Jahren. Die Arrangements bersten über vor Ideen, Folds tauscht das Klavier zuweilen mit dem Keyboard, nutzt Streicher, Bläser, Elektronica – und sogar Gitarren.
Er spielt mit Memphis Soul und Beach-Boys-Harmonien („But wait, there’s more“), Hip-Hop, Gospel und Jazz („Exhausting Lover“), mit Barbershop („Paddleboat“) sowie Chanson („Kristine from the 7th Grade“). Und in „Clouds with Ellipses“ ist er ganz bei sich.
Roger Waters veröffentlicht eine Mini-LP
Während Pink-Floyd-Enthusiasten auf seine Version von „The dark Side of the Moon“ warten, veröffentlicht Roger Waters zunächst die Mini-LP „The Lockdown Sessions“. Die sechs Songs kommen trotzdem auf knapp vierzig Minuten und sind inspirierte Neuaufnahmen (fünf Floyd-Stücke, ein Solo-Song), die er mit seiner Tourband während der Corona-Pause per Internetfiles zusammengestückelt und zuerst per Youtube veröffentlicht hat.
Als Bonus gibt es „Comfortably Numb“ als 2022er-Version, wie aktuell auf der von Kontroversen begleitenden „This is not a Drill“-Tour dargeboten: in einer düsteren, gespenstischen Variante und ohne Gitarre. Und somit vielleicht ein Vorbote von „The Dark Side...“?
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