Berlin. Medienhäuser experimentieren derzeit viel mit Künstlicher Intelligenz. Zeitschriftenverleger warnen vor Überregulierung.

Zeitschriftenverleger warnen vor zu viel politischer Regulierung bei Künstlicher Intelligenz (KI) im Journalismus. Der Bundesgeschäftsführer des Medienverbands der freien Presse (MVFP), Stephan Scherzer, sagte der Deutschen Presse-Agentur: „Die Verwendung von künstlicher Intelligenz, insbesondere durch Redaktionen, muss frei von Regulierung und von staatlichem Einfluss sein.“ Eine Kennzeichnungspflicht dürfe nicht politisch verordnet werden. „Die Staatsferne der Presse gilt auch hier.“

Der Verband gibt seinen Verlagen keine Empfehlungen, wie sie mit der KI-Transparenz umgehen sollten. „Nur reine KI-Roboter-Presse muss gekennzeichnet sein – ob Redaktionen, also Menschen, mit ihrem Namen für die Inhalte geradestehen, müssen die Verlage selbst entscheiden“, ergänzte Scherzer.

KI bezeichnet meist Anwendungen auf Basis maschinellen Lernens, bei denen eine Software Datenmengen nach Übereinstimmungen durchforstet und Schlussfolgerungen zieht. Medienhäuser experimentieren verstärkt damit. Die Europäische Union arbeitet an einem KI-Gesetz.

Von der Politik forderte der Verbandsmanager, zügig für ein robustes Verfügungsrecht und ein ergänzendes Vergütungsrecht zu sorgen. Damit ist gemeint, dass man entscheiden darf, ob eine KI Zugriff auf die eigene kreative Arbeit bekommt, und dass die Verwendung vergütet wird. Die publizistische und ökonomische Pressefreiheit auf den Plattformen im Internet sei eine zentrale Aufgabe der Demokratie.