Drübeck/Erfurt. Was tun mit Kirchen, die Bauschäden haben und meist leer stehen? Darüber berät die Frühjahrssynode der Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM).

Die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM) ist reich an Kirchengebäuden – viele sind jedoch stark beschädigt, viele kaum genutzt. Aus Sicht der Landeskirche können es sich die Kirchengemeinden nicht mehr leisten, ihren gesamten Gebäudebestand zu erhalten. Mit diesem Thema befasste sich am Freitag laut EKM die Landessynode in Drübeck (Sachsen-Anhalt).

Vorgestellt wurde ein Stufenmodell, mit dem die Gemeinden einschätzen können, welche baulichen Notwendigkeiten sich aus der Nutzung ergeben. Das Modell reicht von Modernisierungen, um das Gebäude künftig anders zu nutzen, über einen Erhalt für eine Minimalnutzung bis hin zum Abriss.

900 Kirchen werden kaum genutzt

Die Landeskirche geht davon aus, dass 900 Kirchen nicht öfter als vier Mal im Jahr genutzt werden. Es werde nur für wenige Gebäude möglich sein, die Nutzung zu erweitern. Zwangsweise ergäben sich Probleme beim Erhalt und bei der Verwaltung der Gebäude. Problematisch sei zudem, dass sich laut einer Umfrage unter den Kirchenkreisen um 150 Kirchengebäude niemand vor Ort mehr kümmere.

In etwa die Hälfte der Kirchen gibt es größere Bauschäden. Auch Bauschäden infolge der Klimakrise nehmen zu. So zeigten sich etwa bei jahrhundertelang unauffälligen Gebäuden durch die Zunahme von Extrem-Wetterereignissen wie Dürren oder Starkregen plötzlich Schäden am Fundament. Die EKM verfügt den Angaben zufolge auf ihrem Gebiet in Thüringen, Sachsen-Anhalt sowie Teilen Sachsens und Brandenburgs über 6500 Gebäude, davon sind 61 Prozent Kirchen.