Berlin. Der BUND fordert ein Nachtfahrverbot für Mähroboter. Lesen Sie hier, wie gefährlich die Maschine für Kinder und Tiere wirklich ist.

Ein Mähroboter im Garten, der autonom das Gras mäht, klingt erstmal verlockend. Kein lästiges Rasenmähen mehr, keine Anstrengung bei hohen Temperaturen. Besonders bequem ist es, die Maschine über Nacht zu laufen. Doch dabei lassen manche Besitzer außer Acht, wie gefährlich ein unbeaufsichtigter Roboter für Kinder und Tiere eigentlich sein kann.

Mähroboter: So gefährlich ist der Rasenmäher für Kinder und Tiere

"Durch die rotierenden Messer wurden Hände und Füße von Kleinkindern sowie Pfoten von Tieren verletzt", erklärt Susanne Steib, Wildtierbiologin beim BUND Hessen. "Um Begegnungen am Tag zu vermeiden, lassen viele Nutzerinnen und Nutzer ihre Roboter nachts kreisen. Dadurch werden jedoch nachtaktive Tiere, wie Igel, Lurche, Echsen und Insekten gefährdet und im schlimmsten Fall schwer verletzt oder sogar getötet."

Besonders häufig sind Igel betroffen. Die nachtaktiven Tiere kugeln sich bei einem Angriffe ein, anstelle davonzulaufen. Bei einem Angriff von Fressfeinden schützen sie ihre Stacheln – doch gegen Klingen eines Rasenmähers helfen sie nicht.

Selbst modernere Geräte, die sich als igelfreundlich ausgeben, anhielten häufig nicht vor Kleintieren an. "Sie stoppen nicht unbedingt, wenn sich zum Beispiel ein kleiner Igel eingerollt hat", Frank Uwe Pfuhl, der ein Fachbüro für ökologische Planung in Niddatal (Hessen) leitet, gegenüber der Hessenschau. Lesen Sie hier: Krank durch Zecken? Das müssen Sie über die Tiere wissen

Der Igel wurde von einem Rasenmäher überfahren – und hat überlebt. Viele Kleintiere sterben bei einem Zusammentreffen mit der Maschine.
Der Igel wurde von einem Rasenmäher überfahren – und hat überlebt. Viele Kleintiere sterben bei einem Zusammentreffen mit der Maschine. © Lydia Schübel/Tierschutzverein München/dpa

Kinder und Klima schützen: So schädlich sind Mähroboter für den Garten

Der BUND sagt, dass durch ein Nachtfahrverbot das Problem nicht ganz verhindere, aber abmildere. Nachts seien die Roboter oft unbeaufsichtigt, weshalb nicht eingegriffen werden kann, wenn sie auf Hindernisse wie Tiere treffen. "Wir fordern deshalb auch, die Geräte nur unter Aufsicht und nur für ein paar Stunden laufen zu lassen", sagt Susanne Steib.

Neben der Gefahr, dass Kinder und Tiere verletzt werden können, bringt das Gerät weitere ökologische Nachteile mit sich:

  • Umweltauswirkungen: Obwohl viele Modelle mittlerweile mit Akkus betrieben werden, besteht immer noch ein Bedarf an Elektrizität. Die Produktion und Entsorgung der Batterien sowie der Energieverbrauch sollten bei der Betrachtung der ökologischen Auswirkungen berücksichtigt werden. Lesen Sie hier: Warum es dieses Frühjahr besonders viele Steckmücken gibt
  • Lärmemission: Mähroboter erzeugen trotz der fortschrittlichen Technologie immer noch Lärm. Gerade in dicht besiedelten Wohngebieten kann dies zu einer erheblichen Belästigung führen. Die ständige Geräuschentwicklung kann die Lebensqualität der Anwohner beeinträchtigen und zu Konflikten führen.
  • Verlust der Artenvielfalt: Mähroboter mähen nicht nur Gras, sondern auch andere Pflanzen wie Blumen und Kräuter. Dies hat Auswirkungen auf die Vielfalt der Pflanzenwelt im Garten. Bestimmte Pflanzenarten, die für Insekten oder Vögel wichtig sind, könnten verschwinden, wenn sie regelmäßig von Mährobotern abgemäht werden. Auch interessant: Kaffeesatz im Garten: Diese 3 Irrtümer gilt es zu vermeiden