Berlin. Mit einer Power Station mit Solarpaneel lässt sich günstige Sonnenenergie speichern. Unser Test zeigt, worauf beim Kauf zu achten ist.

  • Energiespeicher für unterwegs: Mit der zunehmendes Zahl elektrischer Mobilgeräte steigt die Nachfrage nach mobilen Power Stations
  • Manche Power Stations gibt es mit Solarpaneelen – können sie mit den üblichen Akku-Speichergeräten mithalten?
  • IMTEST untersucht fünf Power-Station-Modelle auf ihre Tauglichkeit zur autonomen Stromversorgung untersucht und einen Sieger gekürt

Die Kosten für Energie und Strom steigen seit Jahren. Da wünschen sich viele, nicht mehr von der Steckdose abhängig zu sein, sondern einfach selbst Strom herstellen zu können – zum Beispiel mit einer Solaranlage. Doch lohnt sich beispielsweise die Anschaffung einer so genannten Power Station mit passenden Solarpaneelen? IMTEST, das Verbrauchermagazin der FUNKE Mediengruppe, hat fünf aktuelle Geräte getestet.

Power Stations – woher kommt der Strom?

Um den Energiespeicher der mobilen Stationen zu füllen, gibt es verschiedene Möglichkeiten: Jeder Testkandidat lässt sich sowohl per 230-Volt-Steckdose als auch an der Automobilsteckdose betanken, wie man sie noch vom alten Zigarettenanzünder kennt. Das Modell von Anker mag auch Strom per USB, etwa über ein modernes Laptop-Netzteil. Das eigentliche Highlight aber ist die Aufladung per Sonnenenergie. Hierzu braucht es ein zusätzliches Solarpaneel – ein stationäres oder ein faltbares für unterwegs.

Die Photovoltaiktechnik des Paneels wandelt Lichtenergie in elektrische Energie um und speist damit die angeschlossene Power Station. Das dauert bei den meisten Testgeräten allerdings deutlich länger als das Aufladen per Steckdose. Zudem werden entsprechend viele Solarpaneele und Platz für diese benötigt. Die Effizienz der Solarstromerzeugung ist zudem von diversen Faktoren abhängig, vom Sonnenstand etwa und der Jahreszeit. Ein weiterer Tipp: Da es verschiedene Anschlüsse in mehreren Größen gibt, sollte man beim Kauf der Solarpaneele auf Kompatibilität achten oder einen Adapter besorgen. Auch interessant: Kinderfahräder im Test - Darauf kommt es beim Kauf an

Weitere Tests zu diversen Produkten und Trends finden Sie auf der Themenseite der Berliner Morgenpost.

Wofür nutzt man den Strom?

Alle Testkandidaten können Elektrogeräte vielseitig mit Strom versorgen: USB-Anschlüsse machen Netzteile von Handy und Co. überflüssig. Für Geräte mit 12-Volt-Steckern gibt es die passenden Autosteckdosen, und mindestens eine klassische Steckdose versorgt mobile Haushaltsgeräte mit 230 Volt. Die Modelle von Bluetti und Revolt bieten zudem DC-Rundstecker – etwa für Kühlboxen. Kabelloses Laden mit kompatiblen Smartphones können hingegen nur die EcoFlow River mini und die Bluetti AC200 Max.

Unterschiede gibt es auch bezüglich ihrer Leistung. Die Bordspannungsdose etwa gibt bis zu 120 Watt aus. Das reicht beispielsweise für Kühlboxen, Ventilatoren und ähnliche Kleingeräte. Per USB ist ebenfalls nicht jedes Saftpaket leistungsstark: Mit bis zu 100 Watt per USB-C sind die EcoFlow River mini, Anker 757 PowerHouse, Jackery Explorer 2000 Pro und Bluetti AC200 Max eine gute Wahl für moderne Notebooks und sogar größere Drohnen. Das Modell von Revolt liefert mit 60 Watt noch eine ordentliche Leistung. Lesen Sich auch:Gaming-Laptops im Test - das können die neuen Spielelaptops

Beim Anschluss von Haushaltsgeräten wird es kniffliger. Hier entscheidet nämlich die maximale Leistung der 230-V-Steckdose darüber, was sich überhaupt betreiben lässt – und was nicht. Ein Ventilator benötigt in der Regel um die 25 Watt, ein Fernseher selten mehr als 100 Watt – das schafft jede der getesteten Power Stations für eine begrenzte Zeit. Eine Kochplatte braucht hingegen 1500 Watt und Geräte wie zum Beispiel Espressomaschinen benötigen neben dem konstanten Verbrauch für kurze Zeitspannen besonders viel Strom, etwa für die Anlaufleistung zum Aufheizen. Diese Anforderung stemmen nur die größeren Stationen.

Wie lange gibt es Strom?

Im IMTEST-Labor ist die Ausdauer der Testgeräte mit mehreren Endgeräten überprüft worden, die gleichzeitig mit Strom versorgt werden sollten. Ein kräftezehrendes Szenario, bei dem die kleineren Stationen den Kürzeren zogen.

Besonders lange hielten die Jackery Explorer 2000 Pro (27 Stunden), Bluetti AC200 Max (etwa 25 Stunden) und die Revolt HSG-1150 (etwa 18 Stunden) durch. Für einige der getesteten Power Stations gibt es die Möglichkeit, die Akkukapazität mittels Zusatzmodulen zu erweitern – darunter die Hersteller Bluetti und EcoFlow. Auch interessant:Von Telekom bis Aldi - Günstige Handytarife für Familie und Kind

Das Fazit

Der Testsieger: Explorer 2000 Pro.
Der Testsieger: Explorer 2000 Pro. © Jackery | Jackery

Wer gerne eine autarke Stromversorgung mit kostenfreier Sonnenenergie haben möchte – zu Hause oder im Campingurlaub –, ist mit einer Power Station gut beraten. Bis sich die Geräte bezahlt machen, dauert es aber. Der durchschnittliche Strompreis für Haushalte liegt laut Vergleichsportal Verivox derzeit bei 45,81 Cent pro Kilowattstunde. Im Test schnitt dank langer Laufzeit und vielen Anschlüssen die Jackery Explorer 2000 Pro am besten ab. Preis-Leistungssieger wird die EcoFlow River mini.

1. Platz - Explorer 2000 Pro – Jackery: Preis: 2299 Euro.

+ Testsieger dank großer Akku-Kapazität, dementsprechend langer Laufzeit und vergleichsweise vielen Anschlüssen.

+ Größte Akku-Kapazität im Test, sehr lange Laufzeit (27 Std.).

+ Höchster Preis im Testfeld, keine kabellose Smartphone-Ladung. Ergebnis: sehr gut 1,4

2. Platz - AC200 Max – Bluetti: Preis: 2199 Euro.

+ Die Power Station mit dem zweitgrößten Akku im Test Außerdem bietet sie eine große Auswahl an Anschlüssen.
+ Sehr lange Laufzeit (25:10 Std.), 2x kabellose Smartphone-Ladung.

+ Aufgrund des großen Akkus schwerste Power Station im Test. Ergebnis: gut 1,5

3. Platz - 757 PowerHouse – Anker: Preis: 1.699 Euro.

+ Einzige Power Station im Test, die per USB aufgeladen werden kann. Im Verhältnis zur Akku-Kapazität ist sie aber etwas schwer.

+ Lange Laufzeit (11:33 Std.), Aufladen der Station per USB.

+ Gewicht etwas hoch im Vergleich zur gebotenen Akku-Kapazität. Ergebnis: gut 1,9

4. Platz - HSG-1150 – Revolt Preis: 1429,99 Euro.

+ Power Station mit sehr guter Akku-Kapazität, die aufgrund einer vergleichsweise langen Ladedauer aber nur im Mittelfeld landet.

+ Sehr lange Laufzeit (18:14 Std.), große Auswahl an Anschlüssen.

+ Keine kabellose Lade-Möglichkeit für Smartphones. Ergebnis: gut 2,0

5. Platz- River Mini – EcoFlow Preis: 349 Euro.

+ Kleinste, leichteste und günstigste Power Station im Test. Dafür bietet sie aber auch weniger Akku-Kapazität.

+ Günstigster Preis, klein und leicht, kabellose Smartphone-Ladung.

+ Kurze Laufzeit (2:34 Std.), kleinste Akku-Kapazität im Test. Ergebnis: befriedigend 3,0