Berlin. Christoph Schneider äußert sich zu den Vorwürfen gegen Till Lindemann. Ermittelt wird derweil nicht nur gegen den Rammstein-Sänger.

Der Rammstein-Schlagzeuger Christoph Schneider ist das erste Bandmitglied, das öffentlich Stellung zu den Vorwürfen gegen Frontmann Till Lindemann bezieht. „Die Anschuldigungen der letzten Wochen haben uns als Band und mich als Menschen tief erschüttert“, schreibt Schneider auf seinem Instagram-Account. Er fühle sich „wie im Schock“.

Mehrere Frauen hatten Vorwürfe gegen Lindemann erhoben, teilweise anonym. Den Schilderungen einiger Frauen zufolge soll es dabei zu sexuellen Übergriffen und Machtmissbrauch gekommen sein. Lindemann und seine Anwälte bestreiten die Anschuldigungen vehement.

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Dass die Vorwürfe Schlagzeuger Schneider nicht kalt lassen, zeigte sich bereits vergangene Woche in einem Video auf Instagram. Bei einem Konzert in München kamen dem 57-Jährigen die Tränen, als sich Lindemann mit den Worten „München, danke, dass ihr hier seid. Danke, dass ihr bei uns seid“ vom Publikum verabschiedete.

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Schneider schreibt in seinem Instagram-Post, dass er nicht glaube, „dass etwas strafrechtlich Relevantes (wie z.B. der Einsatz von KO-Tropfen) passiert ist.“ Er nicht glaube, „dass etwas Verbotenes vor sich ging“. Das habe er nie beobachtet und nie von jemandem aus der rund hundertköpfigen Crew vernommen. Alles, was er von den Partys mitbekommen habe, sei gewesen, dass erwachsene Menschen miteinander feierten.

Rammstein Frontsänger Till Lindemann (r) feuert auf der Bühne mit einem Flammenwerfer.
Rammstein Frontsänger Till Lindemann (r) feuert auf der Bühne mit einem Flammenwerfer. © Malte Krudewig/dpa

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Rammstein: Schlagzeuger distanziert sich von Lindemanns Verhalten

Auch zu seinem Verhältnis zu Lindemann äußert sich Schneider. In seinem Post distanziert sich der Musiker von Lindemanns Partys und dessen Verhalten. „Gewisse Strukturen sind gewachsen, die über die Grenzen und Wertevorstellungen der restlichen Bandmitglieder hinausgingen,“ schreibt er.

Es seien anscheinend „Dinge passiert, die – wenn auch rechtlich ok – ich persönlich nicht in Ordnung finde.“ Schneider betont, dass Lindemanns Partys nicht mit den offiziellen Aftershowpartys der Band verwechselt werden dürften. Lindemann habe sich in den vergangenen Jahren von der Band distanziert: „mit eigenen Leuten, eigenen Partys, eigenen Projekten“. Weiter schreibt Schneider, er spüre Mitgefühl für die Frauen, die sich unwohl fühlten. Der Band sei ein respektvoller Umgang mit ihren Fans wichtig. Der Musiker spricht sich für ein „besonnenes Reflektieren und Aufarbeiten“ auf.

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Staatsanwaltschaft ermittelt auch gegen „Casting-Direktorin“ Makeeva

Wie bereits am Mittwoch bekannt wurde, leitete die Berliner Staatsanwaltschaft wegen eines Anfangsverdachts Ermittlungen gegen Lindemann ein. Auch gegen die sogenannte „Casting-Direktorin“ Alena Makeeva ermittelt die Berliner Staatsanwaltschaft. „Wir können bestätigen, dass in dem Ermittlungsverfahren gegen Lindemann auch Frau Makeeva als Beschuldigte geführt wird“, hieß es auf Anfrage dieser Redaktion am Freitag.

Dass auch Makeeva im Fokus steht, war zuvor nicht bekannt. Laut den Vorwürfen von mehreren Frauen soll Makeeva Frauen rekrutiert haben. Das Verfahren sei von Amts wegen eingeleitet worden – „wegen Tatvorwürfen aus dem Bereich der Sexualdelikte und der Abgabe von Betäubungsmitteln“, wie Staatsanwaltschaft mitteilte.

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