Kanada/Berlin. Die Waldbrände in Kanada könnten in den kommenden Tagen zu Himmelsphänomenen über Deutschland führen. Ab wann man diese sehen kann.

Der Klimawandel zeigt sich in vielen Regionen der Welt immer deutlicher – auch in Deutschland. Gerade jetzt im Sommer wird die Dürre ein immer größeres Problem. Auch Waldbrände sind hierzulande keine Seltenheit mehr. In Kanada wüten derzeit besonders starke Waldbrände – mit teils gravierenden Folgen für die Menschen in den betroffenen Gebieten und auch weit außerhalb. Denn das Feuer ist das eine Problem – eine große Gefahr stellt jedoch auch der Rauch dar.

Waldbrände in Kanada: Rauch zieht bis nach Deutschland – Himmelsphänomene erwartet

Der Rauch von den Waldbränden in Kanada hüllt Chicago ein – und auch Europa könnte die Auswirkungen der Waldbrände bald zu spüren bekommen. Über Luftströme können die Staubpartikel bis nach Europa und somit nach Deutschland ziehen. Das EU-Erdbeobachtungsprogamms Copernicus zeigt auf Satellitenaufnahmen das Ausmaß – und wann mit ersten Rauchwolken aus Kanada hierzulande zu rechnen ist.

Schon Anfang dieser Woche hatten erste Luftmassen Europa erreicht – Länder wie Portugal oder Spanien waren betroffen. In Deutschland rechnen viele Meteorologen erst ab Donnerstag oder Freitag mit ersten Aerosol-Schwaden. "Jetzt drohen die Feinstäube und Luftschadstoffe der kanadischen Waldbrände Westeuropa zu erreichen", twitterte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach unter einen Beitrag von ZDF-Meteorologe Özden Terli – dieser hatte am 25. Juni auf die Rauchwolken aufmerksam gemacht.

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Rauch von Kanada zieht nach Deutschland: Romantische Sonnenuntergänge beobachten

So dramatisch Feinstaubwarnungen klingen – der Rauch aus Kanada wird Einschätzungen von Experten zufolge keine gefährlichen Auswirkungen haben. Denn die Aerosole sind dann schon zu Boden gesunken oder wurden vom Regen ausgewaschen. Am Ende bleibt der Staub am Himmel – das kann dann in einigen Regionen zu einem trüben Himmel führen – oder einem intensiven Sonnenuntergang. Denn die Sonne strahlt die Partikel in der Luft an und bringt diese zum leuchten. Das Resultat können farbintensive romantische Sonnenuntergänge sein.

Die Skyline von Chicago ist in Dunst gehüllt. Waldbrände in Kanada und höhere Ozonwerte sorgen weiterhin für schlechte Sichtverhältnisse und zu Luftqualitätswarnungen in der Region.
Die Skyline von Chicago ist in Dunst gehüllt. Waldbrände in Kanada und höhere Ozonwerte sorgen weiterhin für schlechte Sichtverhältnisse und zu Luftqualitätswarnungen in der Region. © Antonio Perez/Chicago Tribune/AP/dpa

Anders sieht es in den USA und Kanada aus. Hier wurden wegen der hohen Konzentrationen von Feinstaub in der Luft Sport- sowie Freizeitaktivitäten im Freien abgesagt. Eine zu hohe Feinstaubbelastung kann zu schweren gesundheitlichen Problemen wie Atembeschwerden führen. Abseits von Waldbränden ist Feinstaub in Städten eine zunehmende Gefahr. Er kommt aus den Schornsteinen und Auspuffen der Autos – in Großstädten wie Stuttgart war er schon Anlass für Gerichtsverfahren über Fahrverbote. Weltweit übersteigt die Feinstaubbelastung oft die zulässigen Grenzwerte.

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Waldbrände in Kanada: Feinstaub verschlechtert die Luftqualität – erschreckende Zahlen

Gerade für Kinder wird die zunehmende Luftverschmutzung ein großes Problem. Laut einer Studie sterben nur in Europa jährlich über 1000 Kinder an den Folgen der Luftverschmutzung. Auch deshalb sollten Meteorologe Terli zufolge Waldbrände wie in Kanada den Menschen nicht egal sein. In seinem Twitter-Post verlinkte der Meteorologe die Satellitenbilder des Klima- und Wetterexperten Nahel Belgherze. In der Provinz Quebec hatte die kanadische Umweltbehörde schon am Montag vor Smog gewarnt – und das Tragen einer Maske empfohlen.

Montreal war am Montag die Stadt mit der schlechtesten Luftqualität weltweit. Die Luft sei ungesund, erklärte das Unternehmen IQAir, welches weltweit die Luftverschmutzung beobachtet. Zuvor hatte die "Tagesschau" darüber berichtet. Das kanadische Waldbrand-Zenrum CIFFC meldete Anfang der Woche über 400 aktive Brände. Mehr als 7,4 Millionen Hektar Fläche sollen seit Beginn der Waldbrände im Januar verbrannt sein. Unterstützung kommt auch aus Europa – aus Frankreich sind am Mittwoch etwa 119 Feuerwehrleute eingetroffen.