Die extreme Hitze in weiten Teilen von Europa begünstigt starke Waldbrände – wo brennt es aktuell? Eine Übersicht finden Sie hier.

  • Die extreme Hitze in weiten Teilen von Europa begünstigt Waldbrände – mehrere Länder sind akut betroffen
  • In Griechenland etwa müssten jüngst Tausende Einheimische und Touristen von der Ferieninsel Rhodos evakuiert werden
  • Auch in anderen Ländern wie Spanien oder Italien kämpfen die Feuerwehrleute gegen die Flammen

Temperaturen weit über der 40-Grad-Marke, Waldbrände und Dürre – der Klimawandel macht sich immer stärker bemerkbar. Derzeit leiden vor allem die Menschen in Südeuropa unter der extremen Hitze und damit einhergehend unter Waldbränden und Trockenheit. Ausgestanden ist die Hitzewelle in Südeuropa noch nicht. Frühestens ab Mitte der Woche soll es zumindest auf Rhodos wieder abkühlen, also auf Temperaturen unter 40 Grad Celsius.

Doch nicht nur für die Einheimischen sind die extremen Temperaturen und die Waldbrände eine Gefahr. Gerade jetzt in der Urlaubssaison sind viele Ferienländer wie Italien oder Spanien von Hitze betroffen. Aktuell wüten gleich in mehreren Urlaubsregionen Waldbrände:

  • Griechenland
  • Italien
  • Spanien

Waldbrände in Südeuropa: Griechische Ferieninseln betroffen – Hotel und Dörfer evakuiert

Starke Winde fachen weiterhin die Waldbrände auf der griechischen Ferieninsel Rhodos an. Sechs Dörfer nördlich und westlich der antiken Stätte von Lindos sind bedroht. Mit dem ersten Tageslicht wurden erneut Löschflugzeuge und -helikopter eingesetzt, um die Flammen in den Griff zu bekommen, wie die Feuerwehr am Dienstagmorgen mitteilte. „Die Löscharbeiten gestalten sich wegen der drehenden Winde sehr schwierig“, sagte ein Sprecher der Feuerwehr im staatlichen Rundfunk. Auch auf der Insel Euböa im Nordosten Athens toben rund um die Hafenstadt Karystos Brände, die Dörfer bedrohen.

Unterdessen warnte das Wetteramt vor extrem hohen Temperaturen, die an diesem Dienstag und vor allem am Mittwoch in fast allen Landesteilen herrschen sollen. „Die Thermometer könnten vor allem am morgigen Mittwoch 46 und mehr Grad zeigen“, sagte eine Meteorologin im Nachrichtensender Skai. Am Donnerstag wird dann eine Abkühlung auf etwa 35 Grad erwartet.

Anderswo in Griechenland gibt es Brände auf der Halbinsel Peloponnes nahe der Hafenstadt Egion sowie auf der Insel Korfu. Diese Brände sind aber eingedämmt worden und bedrohen keine bewohnten Gebiete, wie die Feuerwehr mitteilte.

 Touristen warten am internationalen Flughafen Diagoras auf ihren Flug. Unter den von Waldbränden in Griechenland Betroffenen befinden sich auch viele Urlauberinnen und Urlauber aus Deutschland.
Touristen warten am internationalen Flughafen Diagoras auf ihren Flug. Unter den von Waldbränden in Griechenland Betroffenen befinden sich auch viele Urlauberinnen und Urlauber aus Deutschland. © Socrates Baltagiannis/dpa

Auf Korfu hatte in der Nacht zum Montag die Evakuierung der beliebten Ferienortschaft Nisaki begonnen. Boote der Küstenwache brachten rund 1000 Urlauber und Einwohner in Sicherheit, wie das Staatsfernsehen berichtete. Auch auf der Insel Evia, bei Karystos, und auf der Halbinsel Peloponnes nahe der kleinen Hafenstadt Egion wurden am Montagmorgen große Brände gemeldet. Auch dort wurden zahlreiche Dörfer evakuiert. Niemand sei bislang verletzt worden, teilte der Rettungsdienst mit.

Lesen Sie dazu: Neue Waldbrände auch auf anderen Inseln Griechenlands

Rhodos: Ende der Waldbrände und Hitzewelle ist möglicherweise in Sicht

Die Feuerwehr warnte abermals: Die Waldbrandgefahr werde weiterhin im Südosten von Rhodos auch am Montag und Dienstag sehr stark bleiben. Grund sei eine Zunahme des Windes. Eine erste Hoffnung ist aber in Sicht: Kommenden Donnerstag soll die praktisch seit zwei Wochen in Griechenland andauernde Hitzewelle vorerst zu Ende gehen. Dann sollen laut Vorhersage die Thermometer wieder für die Jahreszeit normale Temperaturen um die 35 Grad erreichen - statt nun 40 Grad und mehr.

Thanassis Barberakis geht an der durch einen Brand zerstörten Werft seiner Familie in Mandra westlich von Athen vorbei. Die griechische Feuerwehr kämpft weiter gegen zahlreiche Brände, die im Großraum Athen am Montag ausgebrochen waren.
Thanassis Barberakis geht an der durch einen Brand zerstörten Werft seiner Familie in Mandra westlich von Athen vorbei. Die griechische Feuerwehr kämpft weiter gegen zahlreiche Brände, die im Großraum Athen am Montag ausgebrochen waren. © Petros Giannakouris/AP

Auch in anderen Landesteilen Griechenlands soll ab Donnerstag die Hitzewelle zu Ende gehen. Die Brandgefahr bleibt jedoch vielerorts extrem hoch.

Videografik: So werden Waldbrände bekämpft

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    Waldbrände in Italien: Sizilien massiv von Hitze und Feuer betroffen – wo es gefährlich ist

    Ähnlich sieht es in Italien aus. Die extremen Temperaturen von zum Teil über 40 Grad begünstigen auch hier Waldbrände. In der Region Kalabrien gab es in den vergangenen Tagen bereits mehrere Brände. In der Provinz Cosenza waren Feuerwehrleute am Montag noch im Einsatz. Auch im Nordwesten Siziliens kämpften Einsatzkräfte gegen einzelne Brände. Schon am Sonntag hatte der sizilianische Zivilschutz für Montag für drei Regionen der Insel – Palermo, Trapani und Enna – Warnungen herausgegeben.

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    Mitten in einer Hitzewelle sind hunderttausende Menschen in und um die sizilianische Großstadt Catania seit vergangenem Donnerstag zudem von der Versorgung mit Strom und Wasser abgeschnitten gewesen. Mehr als 500.000 Menschen seien seither von Stromausfällen betroffen gewesen, erklärte ein Sprecher der Stadt Catania gegenüber der Nachrichtenagentur AFP.

    Waldbrand auf spanischer Urlaubsinsel: Tausende Menschen evakuiert – der aktuelle Stand

    Nicht zu unterschätzen ist auch die Situation in Spanien. In weiten Teilen liegen die Temperaturen über 30 Grad – Tendenz steigend. Die Kombination aus Hitze und Dürre begünstigt auch hier die Waldbrandgefahr. Jüngst war es in Spanien immer wieder zu Waldbränden gekommen – zuletzt auf den Balearen und auf La Palma. Umso schöner sind auf den Ferieninseln kleine Erfrischung – etwa die Schaumparty am Rande des traditionellen Sant-Antoni-Fests auf den Balearen.

     Kinder werden mit Schaum bedeckt, als sie während des traditionellen Sant-Antoni-Festes an einer Schaumparty teilnehmen. Jung und Alt freuen sich während des Fests über die Erfrischung.
    Kinder werden mit Schaum bedeckt, als sie während des traditionellen Sant-Antoni-Festes an einer Schaumparty teilnehmen. Jung und Alt freuen sich während des Fests über die Erfrischung. © Matthias Oesterle/ZUMA Press Wire/dpa

    Waldbrände drohen auch in Frankreich. Dem Wetterdienst Météo France zufolge ist das Risiko für Waldbrände im südöstlichen Département Bouches-du-Rhône, in dem etwa Marseille und Aix-en-Provence liegen, am Dienstag sehr hoch.

    (fmg/mit dpa/AFP)