Madrid. In Spanien gibt es seit Mittwoch wieder eine Maskenpflicht in Gesundheitseinrichtungen. Wieso das so ist und was Urlauber beachten müssen.

Erst vor einem halben Jahr wurde die Maskenpflicht in spanischen Gesundheitseinrichtungen abgeschafft. Jetzt kommt der Mundschutz zurück. Arztpraxen und Krankenhäuser in Spanien dürfen von sofort an nur noch mit Maske betreten werden. Das ordnete Spaniens Regierung an diesem Mittwoch an.

Grund ist die hohe Anzahl von Grippe-, Covid- und auch Bronchitis-Infektionen in dem südeuropäischen Land. Die neue Infektionswelle brachte die Gesundheitszentren und Krankenhäuser in den letzten Tagen an den Rand des Kollapses. Die Notaufnahmen vieler Krankenhäuser sind überfüllt mit Patienten.

Lesen Sie auch:Grippewelle in Deutschland – Besonders viele Kinder erkrankt

Maskenpflicht in Spanien: Darauf sollten Urlauber achten

Die Maskenpflicht gilt gleichfalls für Spanienurlauber, die sich zum Beispiel auf Mallorca oder den Kanaren in Behandlung begeben müssen. Es ist daher ratsam, den Mundschutz im Reisegepäck zu haben. Spanische Mediziner empfehlen, die Maske zudem in öffentlichen Transportmitteln oder Flugzeugen zu benutzen.

Es könne nicht sein, dass wegen einer Grippe-Epidemie das Gesundheitssystem erneut überlastet sei und sogar wieder Operationen verschoben werden müssen, sagte Spaniens Gesundheitsministerin Mónica Gárcia, die selbst Medizinerin ist. „Irgendetwas müssen wir doch aus der Pandemie gelernt haben.“

Die Maske ist in Spanien zurück – auch für Urlauber. (Symbolbild)
Die Maske ist in Spanien zurück – auch für Urlauber. (Symbolbild) © DPA Images | Daniel Karmann

Grippe, Covid, Bronchitis: Die Zahl der Erkrankungen steigt

Die Zahl der Grippe-Erkrankungen ist nach Angaben der Ministerin landesweit auf annähernd 1000 Fälle pro 100.000 Einwohner geschnellt. „Dies hat zu einer Reihe von Einlieferungen ins Krankenhaus geführt und den Druck auf das Gesundheitssystem erhöht.“ Auch die Zahl der Covid-Fälle und anderer Infektionen wie etwa Bronchitis sei in den vergangenen Winterwochen bedenklich gestiegen.

Auch interessant:Corona – Aktuelle Varianten und Symptome im Überblick

Spaniens Gesundheitsministerin geht davon aus, dass die Rückkehr der Maskenpflicht in Arztpraxen und Hospitälern ohne Probleme von Patienten und dem Gesundheitspersonal akzeptiert wird. „Ich glaube nicht, dass dies ein großes Drama darstellt.“ In vielen Gesundheitszentren sei die Maske bereits vor dem Regierungsbeschluss auf freiwilliger Basis getragen worden.

Ratgeber: Für wen Grippeschutz wirklich nötig ist

weitere Videos

    Maske tragen: Wo es Pflicht ist und wo nicht

    Beim Besuch von Apotheken und Senioreneinrichtungen besteht weiterhin keine Maskenpflicht. Allerdings wird seitens des Gesundheitsministeriums die Benutzung des Mundschutzes in diesen Einrichtungen empfohlen. Das Gleiche gelte ganz allgemein für größere Menschenansammlungen – und zwar besonders in geschlossenen Räumen.

    Bereits seit Anfang dieser Woche hatten einige spanische Regionen wie etwa Valencia und die Kanarischen Inseln wegen der rollenden Infektionswelle die Maske in Gesundheitszentren wieder eingeführt. Andere Regionen wie etwa Mallorca oder Madrid wollten es hingegen bei einer freiwilligen Maskennutzung belassen.

    Lesen Sie mehr über Spanien:

    So lang soll die Maskenpflicht in Spanien dauern

    Um Rechtssicherheit herzustellen und alle Patienten und alle im Gesundheitswesen Beschäftigten gleichermaßen zu schützen, habe sich die Regierung für die landesweite Maskenpflicht entschlossen, sagte Ministerin García am Mittwochnachmittag. Die Ministerin gehört der Linksallianz Sumar an, die in Spanien in Koalition mit den Sozialdemokraten von Premier Pedro Sánchez regiert.

    Bei der Maskenrückkehr handele es sich um eine vorübergehende Maßnahme, die flexibel gehandelt werde, hieß es seitens der Ministerin. Sobald die Infektionszahlen in einer Region in einem Zeitraum von wenigstens zwei Wochen wieder deutlich zurückgehen, könne die Pflicht zur Maske dort wieder aufgehoben und in eine Empfehlung umgewandelt werden.

    Lesen Sie auch:Spätfolgen nach einer Grippe – Wie gefährlich ist „Long Flu“?