Erfurt. Am Freitagabend sind Teile der Internationalen Raumstation ISS über der Erde abgestürzt. Die Flugbahn führte auch über Thüringen.
Das ausrangierte Batteriepaket der Raumstation ISS ist am Freitagabend über dem Atlantik abgestürzt. Das teilte die Sprecherin des Weltraumlagezentrums der Bundeswehr, Simone Meyer, mit. Wo das Paket auftraf, konnte sie zunächst nicht sagen. Es sei „wahrscheinlich zu großen Teilen verglüht“. Zuvor hatte es auch Deutschland und Thüringen überflogen. Um 19.21 Uhr sei das Paket von Westen kommend in 139 Kilometer Höhe über die Mitte Deutschlands geflogen.
Vorab hatte es Sorge gegeben, dass Trümmerteile auf die Bundesrepublik stürzen könnten, obwohl das als sehr unwahrscheinlich galt. Dazu gab das Weltraumlagezentrum am Abend Entwarnung.
Palette mit neun ausgedienten Batterien
Bei dem Objekt handelte es sich um eine Palette mit neun ausgedienten Batterien der Internationalen Raumstation (ISS). Die Plattform mit Batteriepaketen war in etwa so groß wie ein Auto und wiegt rund 2,6 Tonnen. Sie wurde im März 2021 von der ISS abgekoppelt mit dem Ziel, später in der Atmosphäre zu verglühen.
Bereits am Donnerstag hatten mehrere Organisationen, darunter das für Raumfahrt zuständige Bundeswirtschaftsministerium und das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), über das Batteriepaket informiert.
Kleinere Trümmer können Erdoberfläche erreichen
Dass Weltraumschrott in die Atmosphäre eintritt und dort verglüht, ist ein gängiges Prozedere. So fand erst vor wenigen Wochen der vor fast 30 Jahren gestartete europäische Satellit „ERS-2“ ein solches Ende und wurde planmäßig zerstört. Auch dass kleinere Trümmer die Erdoberfläche erreichen, kommt immer mal wieder vor.