Berlin. Er ist einer der größten deutschen Entertainer: Nun kehrt Stefan Raab in die Öffentlichkeit zurück. Das waren seine größten TV-Momente.

Die einen lieben ihn, die anderen können mit ihm so gar nichts anfangen. Egal, zu welchem Lager man sich zählt: Wohl kaum jemand verbindet Stefan Raab mit Gleichgültigkeit. Schließlich prägte der heute 57-Jährige die deutsche Medienlandschaft in den 90er und 2000er Jahren wie kaum ein anderer. Innovative Ideen, immer einen lockeren Spruch auf den Lippen – und mit seiner nassforschen Art auch mal richtig unter der Gürtellinie.

2015 hatte sich Raab aus der Öffentlichkeit zurückgezogen. Nun kündigte der gebürtige Kölner, der als Produzent im Hintergrund weiterhin die Strippen zieht, sein Comeback an. Via Instagram gab Stefan Raab bekannt, dass es eine Neuauflage der Boxkämpfe zwischen ihm und der ehemaligen Boxweltmeisterin Regina Halmich geben wird.

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Raab hatte sich in seiner früheren Sendung „TV total“ auf Pro7 mehrfach über sie lustig gemacht, ehe es zum direkten Aufeinandertreffen im Ring kam – und Halmich ihm die Nase brach. Gleich zweimal stieg Raab gegen die ehemalige Profisportlerin in den Ring, im September 2024 soll es nun zum dritten Aufeinandertreffen kommen.

Voll auf die Zwölf: Boxweltmeisterin Regina Halmich erteilte TV-Moderator Stefan Raab in zwei Boxkämpfen eine Lektion.
Voll auf die Zwölf: Boxweltmeisterin Regina Halmich erteilte TV-Moderator Stefan Raab in zwei Boxkämpfen eine Lektion. © Rolf Vennenbernd/dpa/Archivbild | Unbekannt

Doch das ist längst nicht alles, was von der bisherigen Karriere des Entertainers in Erinnerung geblieben ist. Einige von Raabs Fernseh-Momenten gingen in die TV-Geschichte ein.

Stefan Raab geht K.o. vor laufender Kamera

Eines der erfolgreichsten Showkonzepte von Stefan Raab: „Schlag den Raab“ – ein Live-Event, bei dem ein Kandidat versucht, in 15 Spielen gegen den Entertainer zu gewinnen und ein Preisgeld von mindestens 500.000 Euro mit nach Hause zu nehmen.

Raabs unbändiger Siegeswille und seine Verbissenheit lockten Ausgabe für Ausgabe Millionen Zuschauer vor den Fernseher. 2010 rächte sich sein Kampfgeist: Bei einem Spiel, in dem er auf einem Mountainbike antrat, stürzte Raab und war für einen kurzen Moment sogar bewusstlos. Die Folge: Gehirnerschütterung, Gedächtnisverlust, Jochbein- und Kieferhöhlenwandbruch.

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Doch Raab machte trotzdem weiter, auch wenn er das Duell am Ende verlor. Es war nicht das erste Missgeschick des Moderators: Weil er sich in einer anderen Folge über eine seiner Antworten in einem „Schlag den Raab“-Spiel ärgerte, schlug er mit der Faust auf einen Bildschirm – und brach sich dabei das Handgelenk.

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Überraschender ESC-Sieg mit Lena Meyer-Landrut

Traditionell versagt Deutschland beim jährlichen Eurovision Song Contest. Nicht so im Jahr 2010: Statt „zero points“ hagelte es plötzlich „twelve points“ – dank Raab-Neuentdeckung Lena Meyer-Landrut.

Die Schülerin machte damals gerade ihr Abitur, setzte sich in einer Castingshow des Entertainers durch und gewann mit gerade einmal 19 Jahren und Raab‘scher Unterstützung den Eurovision Song Contest. Damit setzte sich Raab auch international ein Denkmal.

Stefan Raab und „Schützling“ Lena Meyer-Landrut feiern den ESC-Sieg für Deutschland.
Stefan Raab und „Schützling“ Lena Meyer-Landrut feiern den ESC-Sieg für Deutschland. © imago/Future Image | imago/Future Imagev

Raab und der ESC – eine glorreiche Kombination, die schon in den Vorjahren für Begeisterung sorgte. Als Teilnehmer trat er im Jahr 2000 mit dem Quatsch-Song „Wadde Hadde Dudde da?“ an und belegte den fünften Platz. Weitere Raab-Schützlinge: Mit Guildo Horn und dem Titel „Guildo hat euch lieb“ reichte es 1998 für den siebten, mit Max Mutzke 2004 für den achten Rang.

Raabs ESC-Performance mit „Wadde Hadde Dudde da?“ wurde zum Überraschungs-Erfolg.
Raabs ESC-Performance mit „Wadde Hadde Dudde da?“ wurde zum Überraschungs-Erfolg. © REUTERS | © Reuters Photographer / Reuter

Raab moderiert: „King of Kotelett“ – das legendäre Kanzlerduell

Kanzlerduelle sind hochseriös und bieten keinen Platz für Improvisation und eine individuelle Note? Nicht so mit Stefan Raab! Beim TV-Aufeinandertreffen 2013 zwischen der damaligen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Kontrahent Per Steinbrück (SPD) stach Raab als einer von vier Moderatoren heraus.

Stefan Raab (l.) war einer der Moderatoren beim Kanzlerduell 2013.
Stefan Raab (l.) war einer der Moderatoren beim Kanzlerduell 2013. © REUTERS | © POOL New / Reuters

Neben den Politik-Journalisten Anne Will, Maybrit Illner und Peter Kloeppel stellte Spaßmacher Raab den beiden hochrangigen Entscheidungsträgern im Kanzlerduell seine Fragen. Mit schuljungenhafter Flapsigkeit und Kaltschnäuzigkeit brachte Raab, von Haus aus gelernter Metzger, komplizierte Zusammenhänge verständlich auf den Punkt – und konterte auf eine Antwort Steinbrücks, die ihn offenkundig nicht zufriedenstellte: „Das ist doch keine Haltung zu sagen, ich will nur gestalten, wenn ich auch King of Kotelett bin.“

King of Kotelett“ – so eine Formulierung kann nur aus der Raab‘schen Feder stammen. Als König der TV-Unterhaltung ging Stefan Raab in die Geschichte ein. Vielleicht kommen bei seinem angekündigten Comeback weitere Kapitel hinzu.