Erfurt. In der Talstraße in Erfurt soll mehr Raum für Fußgänger und Fahrradfahrer entstehen. Dafür kommt es in einer Testphase zur Änderung in der Verkehrsregelung.

In der Erfurter Talstraße soll mehr Platz für Fußgänger und Radfahrer geschaffen werden. Dafür wird im Bereich zwischen Nordstraße und Nettelbeckufer eine neue Verkehrsorganisation eingeführt. Wie die Stadtverwaltung mitteilt, stellt das Tiefbau- und Verkehrsamt vom 5. bis 9. Oktober die dafür notwendigen Verkehrsschilder auf und nimmt die Fahrbahnmarkierungen vor. Dabei werde die Fläche für Autofahrer von zwei Fahrstreifen auf einen sogenannten „überbreiten Fahrstreifen“ reduziert.

Zu enge Verkehrsflächen für Fußgänger- und Radverkehr

Der Autoverkehr wird derzeit in der Talstraße zwischen Nordstraße und Nettelbeckufer auf zwei Fahrstreifen in Richtung Bergstraße geführt. Parkende Fahrzeuge dürfen auf dem Gehweg stehen. Dadurch komme es zu fehlenden Sicherheitsbereichen und zu enge Verkehrsflächen für Fußgänger- und Radverkehr. Abhilfe soll die neue Verkehrsregelung schaffen.

„Überbreiter Fahrstreifen“ entsteht

Dabei werde die Fläche für Autofahrer von zwei Fahrstreifen auf einen sogenannten „überbreiten Fahrstreifen“ reduziert. Autos können in diesem noch immer nebeneinander fahren, das Überholen von Lkw sei jedoch nicht mehr möglich, heißt es. Parkende Fahrzeuge dürfen zukünftig nur noch zur Hälfte auf dem Gehweg stehen.

Zunächst als Verkehrsversuch geplant

„Solche überbreiten Fahrstreifen schlägt das aktuelle Radverkehrskonzept an mehreren Stellen im Straßennetz von Erfurt vor. Diese Maßnahmen sind kostengünstig, relativ schnell umsetzbar und können die Radverkehrsinfrastruktur in Erfurt spürbar verbessern“ sagt Achim Kintzel, Abteilungsleiter Verkehrsplanung im Amt für Stadtentwicklung und Stadtplanung. Erfahrungen mit derartige Lösungen gäbe es in Erfurt aber noch nicht, daher werde die neue Verkehrsregelung zunächst als Verkehrsversuch umgesetzt. Aufgrund der in der Talstraße zugelassenen Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h und der moderaten Verkehrsbelastungen bietet die Straße dafür gute Voraussetzungen.

Testphase für sechs Monate

Der Verkehrsversuch werde den Angaben zufolge durch die Bauhaus-Universität Weimar wissenschaftlich begleitet. Sie führt eine Vorher-Nachher-Untersuchung durch, die die konkreten Auswirkungen begutachtet. Von besonderem Interesse seien Fragestellungen zur Verkehrssicherheit, dem Verkehrsablauf und der Akzeptanz dieser Lösung.

Die neue Verkehrsregelung ist zunächst für die Dauer von sechs Monaten angelegt. Verkehrsteilnehmer werden gebeten, sich auf die geänderte Verkehrsführung einzustellen.

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