Berlin. Let 3 treten die Nachfolge von Mia Dimšić an und werden Kroatien beim ESC 2023 vertreten. Alles über den Künstler und "Mama ŠČ! ".
- Let 3 wird Kroatien beim Eurovision Song Contest 2023 in Liverpool vertreten
- Die Band Let 3 gelten als Provokateure und sind bekannt für ihre obszönen und vulgären Auftritte
- Ihr Song "Mama ŠČ!" ist eine Mischung aus Drag-Show und Militärparade mit politischen Anspielungen auf Russland und Präsident Wladimir Putin
Es ist klar: Let 3 vertritt mit dem Song "Mama ŠČ!" Kroatien beim Eurovision Song Contest 2023 in Liverpool. Die Band aus Rijeka ist im Finale, nachdem sie die TV-Zuschauer im ersten Halbfinale überzeugen konnte. Alle Infos zur Gruppe und ihrem Song.
ESC 2023: Let 3 fährt für Kroatien nach Liverpool
Die beiden Gründungsmitglieder von Let 3, Damir Martinović und Zoran Prodanović, stehen schon seit 1987 zusammen auf der Bühne, sind also noch zu Zeiten des ehemaligen Jugoslawien gemeinsam aufgetreten. Im nationalen Vorentscheid ließ die Band unter anderem Damir Kedžo, The Splitters und Harmonija Disonance hinter sich. Die weiteren Bandmitglieder sind Ivan Bojčić, Dražen Baljak und Matej Zec.
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Die Band-Mitglieder von Let 3 gelten als Provokateure: Obszön, nackt, vulgär oder ein inszenierter Selbstmord – das alles gehört zu den Auftritten dazu. Das letzte Album (2016) der Gruppe trägt den Titel "Angela Merkel sere" ("Angela Merkel kackt"). Die Rocker-Band verzichtet dann zwar auf Fäkalien-Lyrics – aber klar, dass so was für Aufsehen sorgt. Lesen Sie auch: Das waren die Teilnehmer bei ESC 2022
Kroatien beim ESC 2023: Das ist das Lied "Mama ŠČ!" von Let 3
Die Band hat bereits zugegeben: Es gehe in dem Rock-Song "Mama ŠČ!" um Putin und Russland. Die "Mama" ist sozusagen "Mütterchen Russland". Und, so heißt es im Text, "Mama ljubila morona" ("Mutter liebte einen Trottel"). Und damit soll dann Russlands Präsident Wladimir Putin gemeint sein.
Dabei ist der Auftritt der Band ein Mix aus Dragshow und Militärparade, mit Atomraketen aus Pappmaché. Hinzu kommt ein Outfit, das an Diktatoren erinnert. Konkret ähnelt Sänger Prodanovic ein wenig dem russischen Schreckensherrscher Josef Stalin (1878-1953). Beim ESC sind politische Texte eigentlich nicht erlaubt, aber bei Let 3 ist alles eine Frage der Interpretation.
Oder ist das alles nur ein großer Spaß? Nein, wie Martinović gegenüber dem kroatischen Sender N1 erklärt: "Das Thema ist Krieg, das Lied ist ein Antikriegslied. Es ist entstanden als ich im vergangenen Sommer an einem Theaterstück in Split gearbeitet habe. Es kam zu diesem Kriegsmoment, dass wir eine Kriegsoper auf die Beine stellen sollten – und 'Mama ŠČ' ist eines dieser Lieder aus der Kriegsoper."
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Let 3 mit "Mama ŠČ!": Der kroatische ESC-Beitrag im Video
So erfolgreich war Kroatien zuletzt beim ESC
Als souveräner Staat nahm Kroatien erstmals 1993 am ESC teil. Die Erfolgsbilanz seitdem ist durchwachsen: Es gibt keine einzige Top-3-Platzierung für das Land. Zweimal reichte es für Platz 4: 1996 gelang das Maja Blagdan mit "Sveta Iljubav" (dt.: Heilige Liebe) und 1999 Doris Dragović mit Marija Magdalena. Bei den vergangenen vier Ausgaben des ESC schaffte es allerdings kein kroatischer Act ins Finale.
Jahr | Act | Titel | Platz |
2017 | Jacques Houdek | "My Friend" | 13 |
2018 | Franka | "Crazy" | nicht für das Finale qualifiziert |
2019 | Roko | "The Dream" | nicht für das Finale qualifiziert |
2021 | Albina | "Tick-Tock" | nicht für das Finale qualifiziert |
2022 | Mia Dimšić | "Guilty Pleasure" | nicht für das Finale qualifiziert |
Eurovision Song Contest 2023: Das sind die ESC-Teilnehmerinnen und -Teilnehmer
- Albanien: Albina & Familja Kelmendi – "Duje"
- Armenien: Brunette – "Future Lover"
- Aserbaidschan: TuralTuranX – "Tell Me More" (ausgeschieden)
- Australien: Voyager – "Promise"
- Belgien: Gustaph – "Because Of You"
- Dänemark: Reiley – "Breaking My Heart" (ausgeschieden)
- Deutschland: Lord of The Lost – "Blood And Glitter"
- Estland: Alika – "Bridges"
- Finnland: Käärijä – "Cha Cha Cha"
- Frankreich: La Zarra – "Évidemment"
- Georgien: Iru Khechanovi – "Echo" (ausgeschieden)
- Griechenland: Victor Vernicos – "What They Say" (ausgeschieden)
- Italien: Marco Mengoni – "Due vite"
- Irland: Wild Youth – "We Are One" (ausgeschieden)
- Island: Diljá – "Power" (ausgeschieden)
- Israel: Noa Kirel – "Unicorn"
- Kroatien: Let 3 – "Mama ŠČ!"
- Lettland: Sudden Lights – "Aijā" (ausgeschieden)
- Litauen: Monika Linkytė – "Stay"
- Malta: The Busker – "Dance (Our Own Party)" (ausgeschieden)
- Moldau: Pasha Parfeni – "Soarele și luna"
- Niederlande: Mia Nicolai & Dion Cooper – "Burning Daylight" (ausgeschieden)
- Norwegen: Alessandra – "Queen Of Kings"
- Österreich: Teya & Salena – "Who the hell is Edgar?"
- Polen: Blanka – "Solo"
- Portugal: Mimicat – "Ai Coração"
- Rumänien: Theodor Andrei – "D.G.T. (Off And On)" (ausgeschieden)
- San Marino: Piqued Jacks – "Like An Animal" (ausgeschieden)
- Schweden: Loreen – "Tattoo"
- Schweiz: Remo Forrer – "Watergun"
- Serbien: Luke Black – "Samo mi se spava"
- Slowenien: Joker Out – "Carpe Diem"
- Spanien: Blanca Paloma – "Eaea"
- Tschechien: Vesna – "My Sister's Crown"
- Ukraine: Tvorchi – "Heart Of Steel"
- Vereinigtes Königreich: Mae Muller – "I Wrote A Song"
- Zypern: Andrew Lambrou – "Break A Broken Heart"