Berlin. Eine Familie aus Mecklenburg-Vorpommern hat ihr elftes Kind nach dem Gesundheitsminister benannt. Zufall ist der Name allerdings nicht.

  • Ob er sich über diesen Namensvetter freuen wird? Eltern aus Mecklenburg-Vorpommern haben ihr Neugeborenes Karl genannt
  • Somit trägt das elfte Kind der Familie den gleichen Namen wie der amtierende Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach
  • Die kuriose Namensgebung soll aus dem Ärger über fehlendes Kindergeld entstanden sein

Am 10. März wurde in der kleinen Gemeinde Wendisch Baggendorf in Mecklenburg-Vorpommern das elfte Kind der Familie Lauterbach geboren. Soweit, so gewöhnlich, schließlich kommen in Deutschland pro Tag etwa 2340 Menschen zur Welt. Auffallend ist allerdings der Name, den die Eltern dem kleinen Jungen gegeben haben: Karl Lauterbach. Dass er damit der Namensvetter des Bundesgesundheitsministers ist, ist jedoch kein Zufall. Die Eltern haben den Namen für ihr elftes Kind ganz bewusst gewählt.

Ihr Mann habe unbedingt einen deutschen Namen für das Kind gewollt und sie habe sich dann gedacht, dass Karl doch gut klinge, erzählte die Mutter des Jungen, Elisa Lauterbach, der "Ostsee Zeitung". "Und ja, so ein bisschen ist das auch eine Provokation. Der Minister in Berlin kann ruhig auf uns aufmerksam werden", fügte die 34-Jährige hinzu.

Lesen Sie auch: Das sind die beliebtesten Babynamen 2022

Kindergeld sorgt für Ärger: "Das würde ich dem Karl Lauterbach gerne mal alles persönlich sagen"

Der Grund dafür: Seit der Geburt des kleinen Karls warte die Familie sowohl auf das Eltern- als auch das Kindergeld, berichtete das Ehepaar, das nebengewerblich einen kleinen Hof mit Tieren und zwei Ferienwohnungen betreibt. Gleiches gelte für den Kinderzuschlag.

"Das würde ich dem Karl Lauterbach gerne mal alles persönlich sagen", so Elisa Lauterbach in der "Ostsee Zeitung". Vielleicht würde er das ja lesen und vorbeikommen. Dass ihr Sohn mit seinem Namen später Probleme bekommen könnte, glaubt die Familie allerdings nicht. "Nein, wenn der groß ist, gibt es doch längst andere Politiker", sagt Elisa Lauterbach.

Die Familie, die seit 2015 in dem kleinen Ort lebt, musste neben ihren finanziellen Sorgen in der Vergangenheit auch einen schweren Schicksalsschlag verkraften. Vor sieben Jahren starb Tochter Kathy kurz nach der Geburt am plötzlichen Kindstod. Und auch Karl hatte keinen einfachen Start ins Leben – nach seiner Geburt kämpfte er mit Lungenproblemen. Mittlerweile gehe es ihm allerdings wieder gut, sagte seine Mutter. (csr)