Erfurt. Viele Touristen, aber auch Einheimische nehmen die Thüringer Landschaft im Urlaub oder in ihrer Freizeit gerne einmal unter die Füße. Die Pflege des Wegenetzes ist jedoch nicht so einfach.

Im Frühjahr starten viele Naturparks in Thüringen mit geführten Touren in die diesjährige Wandersaison. Insgesamt stehen im Freistaat rund 17.000 Kilometer Wanderwege zur Verfügung, wie der Wanderwegekoordinator Simon Büttner von der Thüringen Tourismus GmbH auf Anfrage mitteilte. 100 Routen mit etwa 4200 Kilometern Länge seien im Programm "Touristische Wanderwegekonzeption Thüringen 2025" als touristisch relevant eingestuft.

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Bevor sich die Wanderer auf den Weg machen können, müssten zum Beginn der Saison Wegweiser und Markierungszeichen kontrolliert und erneuert werden, damit sich Wanderer nicht verlaufen, sagte Bittner. Zudem müssten Schäden an Bänken, Rastplätzen und Schutzhütten behoben werden. "Gerade jetzt müssen auch die Folgen der Winter- und Frühjahrsstürme beseitigt werden: umgestürzte Bäume, abgebrochene Äste, ausgespülte Wege", zählte der Wegekoordinator auf. Im Laufe des Frühjahrs und Sommers kämen Freischnitt- und Mäharbeiten dazu.

Wanderwege sollen optimiert werden

In erster Linie sind laut Bittner die Kommunen für den Erhalt der Wanderwege und der dazugehörigen Infrastruktur zuständig. "Wie stark die Wandervereine darin eingebunden sind, ist von Region zu Region unterschiedlich und hängt vor allem von den Mitgliederzahlen und der Altersstruktur der Ortsgruppen sowie von einzelnen engagierten Personen ab", erläuterte er.

Seit 2018 werde die Wegepflege an den touristisch relevanten Wanderwegen auch vom Thüringer Wirtschaftsministerium und der Landesforstanstalt unterstützt. "Das Ministerium stellt Geld zur Verfügung und ThüringenForst führt die Arbeiten aus."

Derzeit werde an verschiedenen Stellen an einer Optimierung des Wanderwegenetzes gearbeitet, um einerseits den Pflegeaufwand zu verringern und andererseits dem Wanderer möglichst das beste Wandererlebnis zu bieten, sagte Bittner. "Dies geht in der Regel auch mit der Stilllegung, also der Demarkierung, mancher Wege einher." Zudem gebe es an vielen Stellen dauerhafte Umleitungen, weil dort abgestorbene Bäume eine zu große Gefahr darstellten.