Ein Kommentar von Fabian Klaus.

Der Automobilstandort Eise-nach bleibt das Sorgenkind der Region. Jetzt, wo die französische Mutter PSA lieber intransparent statt offen kommuniziert, spüren vor allem die Zulieferer einen Druck – die Umstellung auf das neue Modell bedeutet , dass sie heute nicht wissen, ob ihre Mitarbeiter morgen noch ihre Jobs haben. Aufträge durch Opel beziehungsweise der Konzernmutter sind nicht erteilt.

Was PSA veranstaltet, reiht sich ein in ein Jahrzehnt Opel-Geschichte, das von mehr Tiefen als Höhen geprägt gewesen ist. Die 1400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Werk leisten seit Jahren nicht nur gute Arbeit, sie verzichten auch, um ihre Arbeitsplätze zu retten. Nie waren die ruhigen Zeiten von langer Dauer. Sowohl die vormalige Konzernmutter General Motors als auch PSA missbrauchen Opel als Cashcow, solange es geht, und ziehen so viel Geld aus dem Unternehmen, wie es abwirft. Nebenbei, und das wird jetzt besonders deutlich, hat sich PSA einen Konkurrenten auf dem überfüllten Markt vom Leib gehalten.

Opel wird diese Probleme selbst lösen müssen, solange es den Autobauer in Eisenach noch gibt. Immer wieder nach Rettung durch die Politik zu rufen, verlängert einen Ohnmachtszustand nur künstlich. Den Turnaround müssen jetzt aber auch die Zulieferer schaffen und sich von Opel emanzipieren. Der Autobauer darf für die Eisenacher Betriebe nur noch ein Kunde sein, der ihre Existenz nicht bedroht, wenn es ihn mal nicht mehr gibt. Diese Mammutaufgabe zu bewältigen, das wird für die kleinen Unternehmen schwer genug.