Schleiz. Fehler können passieren, da sollte nicht zu schnell böse Absicht unterstellt werden – meint Peter Hagen in seinem Kommentar

Die Landratswahl im Saale-Orla-Kreis stand im Januar ganz besonders im Fokus der Öffentlichkeit. Immerhin drohte die Gefahr, dass es der AfD gelingen könnte, in einem zweiten Landkreis den Landratsposten zu erobern. Daraus wurde bekanntermaßen nichts.

Nun leben wir allerdings in einer Zeit, in der ein korrekter Wahlablauf, wie er schon immer für selbstverständlich gehalten worden ist, immer wichtiger wird. Die kleinste Panne wird gerade von der AfD gerne genutzt, böse Absichten zu unterstellen. Ja, notfalls blamiert man sich sogar mit fragwürdigen Andeutungen, wie es dem AfD-Landessprecher Stefan Möller ergangen ist. Der hatte es bei der Veröffentlichung eines zwischenzeitlichen Wahlergebnisses nicht verstanden, dass sich ausgezählten Briefwahlstimmen keine konkrete Anzahl an Wahlberechtigten zuordnen lässt. Kann ja mal passieren. Demokraten sind tolerant und belassen es bei der Unkenntnis, die sich bei Möller offenbarte.

Dass eine Wahl durchaus von Pannen begleitet werden kann, hat nicht zuletzt die Bundeshauptstadt bewiesen, wo jetzt nochmal für den Bundestag abgestimmt worden ist. Peinlich ist das allemal. Aber gewiss auch keine böse Absicht. Und ähnlich verhält es sich wohl mit dem Briefwähler, der in Gräfenwarth ein Problem hatte. Das wurde geklärt und gut ist es.