Henry Trefz versucht sich hilfsweise als Immobilienmakler

Ich gebe zu, mein Weltbild ist ziemlich simpel. Also zumindest in einer Frage: Als jemand, der vor 30 Jahren dachte, kaufen ist besser als mieten und lange abgestottert hat, kann ich jetzt die dicke Lippe riskieren? Nein, das meine ich nicht. Ich möchte fragen, was gegen Oberweißbach als zukünftigen Wohnort spricht. Denn in den größeren Städten schlägt man sich um (fast) jede Bruchbude, während die Vermarktung der neuen Wohnungen auf dem Narva-Gelände erst noch erfolgreich sein muss. Es gibt einen Supermarkt, es gibt Bus- und Bahnanschluss, es gibt Kindergarten, Schule. Und für alles beim Thema Einkaufen gibt es das Internet.

Henry Trefz ist Reporter in der Lokalredaktion Saalfeld-Rudolstadt, schreibt Gerichtsreportagen und berichtet speziell aus den Regionen Schwarzatal und Königsee.
Henry Trefz ist Reporter in der Lokalredaktion Saalfeld-Rudolstadt, schreibt Gerichtsreportagen und berichtet speziell aus den Regionen Schwarzatal und Königsee. © HT | Henry Trefz

Natürlich, es gibt Städter, die mir jetzt lang und breit erklären, wie sehr sie das Urbane lieben. Ich bin da wirklich skeptisch. Natürlich gibt es mehr Kneipen, mehr Kultur, mehr Shopping in einer Stadt und seien es „nur“ Saalfeld und Rudolstadt. Doch sind wir ehrlich, wie oft ist es entscheidend, dass diese Angebote auch fußläufig erreichbar sind? Schließlich sind ja auch wir Landeier gern in der Stadt willkommen.

In einer Sache aber ist die Provinz unschlagbar: Sie hat Natur nahebei. Und in der Abwägung der Güter sollte es schon allein wegen der Miethöhe nicht schwer fallen, das Richtige zu tun, oder?