Fabian Klaus über den geplantenFido-Ausschuss.

Dass diese Personalie für Stirnrunzeln bei dem einen oder anderen Parlamentarier sorgen dürfte, ist klar. Die Linke steht zu Katharina König-Preuss, die den Vorsitz eines Untersuchungsausschusses übernehmen soll, dessen vordringlichste Aufgabe es sein wird, Akten zu sichern zu einem Verfahren namens „Fido“, das vor 20 Jahren eingestellt wurde.

Ob es tatsächlich eine Verbindung von Politik und Kriminellen in Thüringen gegeben hat, das wird das Gremium nicht mehr herausfinden – jedenfalls nicht, wenn im September gewählt wird. Dann wird es einen zweiten Ausschuss geben müssen.

Dass alle Regierungsfraktionen inklusive Heimlich-Koalitionspartner CDU zur Eile mahnen, kommt nicht überraschend. Für wen das Thema noch unappetitlich wird, das kann der Ausschuss zwar ans Licht bringen. Aber eben nicht mehr vor der geplanten Wahl.

Welcher Innenminister spielte hier möglicherweise eine Rolle? Welche Wirtschaftsgrößen haben gemeinsame Sache mit der Mafia gemacht? Je länger der Untersuchungsausschuss seine Arbeit nicht aufnimmt, umso größer ist die Gefahr, dass irgendwann kaum noch Akten zu finden sind.

Die Grünen zeigen jetzt mit dem Finger auf die CDU, die Katharina König-Preuss mitwählen soll. Die ist als Aufklärerin bekannt und geschätzt, das hat sie beim NSU gezeigt. Mit ihrer immer wieder kolportierten Nähe zur „Antifa“ ist sie aber umstritten. Die Linke hält dennoch zu ihr, frei nach dem Motto: Die Union wird schon einknicken. Dabei verkennt sie aber, dass die Personalie selbst in der angeblich heilen R2G-Welt umstritten ist. Fragen Sie mal die SPD …