TLZ-Chefredakteur Nils R. Kawig über das Ende einer langen Durststrecke.

Es war der Dienstag vor Weihnachten, an dem plötzlich nichts mehr funktionierte: kein Computer, kein Festnetz-Telefon, kein E-Mail-Programm, keine Druckerei. Plötzlich wussten wir, wie es ist, Geschädigte eines Hackerangriffs geworden zu sein. Freilich hatte man davon gelesen oder als Journalist selbst darüber berichtet. Aber wie groß der Schaden sein kann, wie unendlich groß die kriminelle Energie gewesen sein muss, davon hatten wir kaum eine Ahnung. Das wurde uns erst im Verlauf dieser Wochen bewusst. Umso mehr wissen wir es heute zu schätzen, dass wir Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, erstmals wieder eine normale TLZ anbieten können – in allen Lokalteilen.

Es tut uns leid, dass Sie so lange darauf warten mussten. Viel lieber hätten wir Ihnen früher eine solche Ausgabe präsentiert. Aber glauben Sie mir, seit Weihnachten haben Hundertschaften Tag und Nacht gearbeitet, damit wir heute wieder in die übliche Erscheinungsweise zurückkehren können.

Die Computerexperten gaben alles, um Technik und Programme wiederherzustellen. Die Verlagsmitarbeiter kümmerten sich um neue Kommunikationswege, externe Helfer, druckten und stellten zu. Alle halfen mit. Und auch die Redaktionen gaben ihr Bestes: Was nicht in die gedruckte Zeitung passte, wurde auf Internetseiten veröffentlicht und ausnahmsweise kostenfrei zur Verfügung gestellt.

Für unsere Leser war das ungewohnt. Aber über Behelfspostfächer erreichten uns manche Nachrichten, in denen Sie uns Mut zusprachen. Ganz klar war und ist: Auf das Lokale kommt es an. Das können wir wieder vollumfänglich bieten. Vielen Dank für Ihre Treue.