Hanno Müller über Impfungen in Hausarztpraxen.

Alles steht und fällt mit der Verfügbarkeit der Impfstoffe. Je mehr davon da ist, desto mehr Ärzte können damit beliefert werden, desto mehr Praxen können als Vermittler für die erhoffte Impfung agieren.

Bei der Kassenärztlichen Bundesvereinigung gibt es bereits konkrete Pläne, wie das ablaufen kann. Demnach würden Vertragsärzte jeweils bis Dienstagmittag den für die Folgewoche benötigten Impfstoff sowie das Zubehör bei ihrer Apotheke bestellen. Die Lieferung an die Praxen könnte jeweils zu Wochenbeginn durch die Apotheke erfolgen.

Das Thüringer Pilotprojekt ist ein Anfang. Bei den niedergelassenen Haus- und Fachärzten ist das Impfen gegen das Corona-Virus schon jetzt in guten Händen. Mit vielen Helfern organisieren sie freiwillig den Dienst in Impfstellen und mobilen Impfteams. Viele haben Erfahrungen im Umgang mit unterschiedlichen Vakzinen gesammelt. Impfungen vor Ort sorgen für kürzere Wege und mehr Vertrauen bei den zu Impfenden.

Dem ersten Schritt müssen weitere folgen. Das Pilotprojekt schließt eine wichtige Impflücke da, wo die mobilen Teams derzeit nicht hinkommen.

Die Einbeziehung der Niedergelassenen darf aber die Impfungen in den Arztpraxen nicht ausschließen. Zu denken ist dabei beispielsweise auch an Dialyse-Patienten. Sie müssen dringend in der Priorität hochgestuft werden. Sie können nicht zuhause bleiben, müssen dreimal pro Woche an die Nadel. Sie dabei in den Dialysezentren auch gleich mit gegen Sars-Cov-2 zu impfen, wie Nephrologen seit Beginn der Impfkampagne fordern, darf nicht länger auf die lange Bank geschoben werden.