Fabian Klaus zur massiven Präsenz der Polizei.

Kritiker, die sich gegen die Maßnahmen zur Bewältigung der Corona-Pandemie auflehnen, haben es schwer. Denn es gibt Menschen, denen in erster Linie daran gelegen ist, die Polizei vorführen wollen, um den Staat lächerlich zu machen. In Hildburghausen hat das am Montag leider funktioniert.

Auf dem Marktplatz standen sich dutzende Beamte in Erwartung Hunderter Demonstranten, die es nicht gab, die Beine in den Bauch. Im Internet feierten sich dann selbst ernannte Virologen dafür, dass sie es geschafft haben, den Staat zu blamieren.

Dieser Staat hat sich insbesondere deshalb lächerlich gemacht, weil er martialisch aufgetreten ist, wo Zurückhaltung angebracht gewesen wäre. Warum versammelt man die Beamten mitten in Hildburghausen und produziert so Bilder, die gelernte DDR-Bürger an die schlimmsten Zeiten der SED-Diktatur erinnern? Dass die Thüringer Landesvorsitzende der SED-Nachfolgepartei noch medienwirksam eine harte Polizei-Reaktion gefordert hatte, verbessert das Bild nicht – sondern festigt es. Massive Präsenz ist gut, muss aber nicht so zur Schau gestellt werden.

Das nicht selten verständliche Anliegen der Maßnahmenkritiker, damit sind jene gemeint, die sich an die demokratischen Spielregeln halten, wird damit gleich doppelt konterkariert.

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