Gerlinde Sommer schreibt, was uns Ostern bewegt.

Falls Sie sich einem Schnelltest unterziehen mussten, haben Sie diesen Spruch wohl auch schon gehört: Negativ ist das neue Positiv. Jeder hofft, dass der Test gut aus geht. Also, dass er keine Infektion anzeigt, also negativ ist.

Ja, wir leben in verwirrenden Zeiten. In einer verkehrten Welt. Wir sollen zu Hause bleiben und Abstand zu den Nächsten halten, weil jeder jeden anstecken könnte. So geht das jetzt schon mehr als ein Jahr. Manche stehen das kaum noch durch. Andere haben sich ganz gut eingerichtet in dieser Wattewelt. Es geht auch so, sagen sie – und schon fürchtet die Wirtschaft um den Arbeitswillen. Zugleich weiß jeder, der einen Job hat, dass nichts einfacher geworden ist. Und wer raus muss, wer viele Außenkontakte hat, der kann gar nicht anders, als sich einer steten Gefahr auszusetzen. Vor allem jene, die eh wenig verdienen, sind betroffen. Auch, weil die ganze Impferei nur schleppend vorankommt.

Jetzt aber ist – hoffentlich für die allermeisten, die das hier lesen –
die ganz persönliche Osterruhe eingekehrt. Oder es gibt nach Ostern ein paar freie Tage. Tage ohne Reise- und anderen Stress. Ohne das, was wir uns sonst zu diesen Tagen aufgeladen haben. Durchatmen.

Die Karwoche lehrt, dass es nach dunklen, traurigen Stunden weitergeht. Aber nicht wie zuvor. Anders. Hoffnungsfroh. Das mag auch denen ein Trost sein, für die diese Tage keine religiöse Bedeutung haben. Frohe Ostern wünsche ich im Namen der TLZ. Seien Sie frohgemut – und bleiben Sie negativ.