Fabian Klaus über Feuerwehren auf dem Dorf.

Der Thüringer Feuerwehrverband geht mit einer fast neuen Mannschaft in die nächsten Jahre. Mit dem neuen Vorsitzenden Karsten Utterodt aus Weimar und seinen beiden Stellvertretern Maik Klug aus dem Landkreis Greiz und Helmut Möller aus dem Landkreis Eichsfeld ist es gelungen, den Verband personell dezentraler aufzustellen – und damit könnte ein Kritikpunkt der Vergangenheit angehören. Immer wieder hieß es in den vergangenen Jahren, dass der Verband zu Erfurt-lastig organisiert sei und dadurch die Probleme, die vor allem die kleinen Dorffeuerwehren haben, nicht gehört werden.

Diese Probleme werden größer denn je. Nicht nur personell wird es immer schwieriger, die Einsatzabteilungen mancherorts aufzustellen. Darüber können die soliden Gesamtzahlen der Einsatzkräfte nicht hinwegtäuschen, die mit dem jüngsten Brandschutzbericht öffentlich gemacht wurden.

Neben mehr Wertschätzung für die Basis, das meint nicht größere Orden, braucht es eine auskömmliche Finanzierung der Strukturen des Feuerwehrwesens.

Dass die Höhe der Aufwandsentschädigungen nach vielen Jahren angepasst wird, ist ein gutes Signal. Aber es muss mit Geld untersetzt werden können. Denn die Frage, woher die Gemeinden das Geld nehmen sollen, müssen die Dorfbürgermeister selbst beantworten. Ob sie das schaffen, ohne dass Anderes auf der Strecke bleibt? Kaum denkbar bei den klammen Kassen.

Die mantra-artige Betonung der Pflichtaufgabe Feuerwehr hilft an vielen Stellen nicht mehr weiter und sie kann vor allem auf dem Land keiner mehr hören. Denn die Realität in vielen Dörfern sieht anders aus: „Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr“ heißt dort, dass Ehrenamtliche oft Seit’ an Seit’ mit Bürgermeister und Gemeinderat zunächst um das Überleben der Feuerwehr kämpfen, damit geholfen werden kann, wenn’s brennt.