Axel Lukacsek über Investitionen in die Tradition des Rennschlittensports.

In Oberhof wird die Tradition des Rennschlittensports sozusagen gerade in Stein gemeißelt. Mit dem aufwändigen Umbau der Kunsteisbahn setzt das Land ein Zeichen. Es will auf lange Sicht als moderner Wintersport-Standort weit über die Grenzen Thüringens hinaus strahlen. Wenn die Weltmeisterschaften der Biathleten und Rennrodler im Jahre 2023 nicht die letzten internationalen Großereignisse am Rennsteig gewesen sein sollen, dann gibt es zur Sanierung der nicht mehr zeitgemäßen Anlagen keine Alternativen.

In der Vergangenheit wurde immer wieder auch über die Frage diskutiert, ob sich Deutschland eigentlich vier Rodelbahnen von internationalem Format leisten muss. Aus diesem Blickwinkel ist die Investition in Oberhof nun ein deutliches Statement. Zumal hier – im Gegensatz zu Winterberg, Altenberg und Königssee – keine internationalen Bob-Wettbewerbe möglich sind. Eigentlich ein Standortnachteil.

Dass sich die Investitionen in die Sportstätten durchaus lohnen, haben die vergangenen Tage gezeigt. Weil durch Corona überall die Trainingspläne neu geschrieben werden mussten, reisten Deutschlands Skispringer um Weltmeister Markus Eisenbichler kurzerhand nach Oberhof, um hier ein paar Tage auf den gerade erst sanierten Schanzen im Kanzlersgrund zu üben.

Aber reicht all das? In Zeiten des Klimawandels will das Land den Thüringer Wald auch im Sommer, für den Breitensport und den Tourismus generell als Anziehungspunkt interessanter gestalten. Erst wenn das gelungen ist, ist Oberhofs Wandel tatsächlich vollzogen.