Elmar Otto über finanzielle Hilfe für Familien.

Vergünstigt den Bärenpark Worbis besuchen und auch noch etwas dazu bekommen, um sich anschließend ein Eis für die Kinder und einen Kaffee für die Erwachsenen zu leisten.

Das in etwa und einiges mehr sieht das Konzept der Familienkarte des Arbeitskreises Thüringer Familienorganisationen vor. Im Mai hat der AKF seine Idee präsentiert. Konkret geht es um 50 Euro je Kind und 100 Euro je Kindergeld berechtigtem Erwachsenen. Das Ganze als App. Summa summarum würden dafür 40 Millionen Euro fällig.

Das Land könnte damit nicht nur die durch die Corona-Krise gebeutelten Familien unterstützen, sondern ebenso viele Unternehmen aus den Bereichen Freizeit, Kultur, Tourismus und Gastronomie.

Doch trotz positiver Rückmeldungen aus der Politik schaffte es der Vorschlag nicht in den Haushaltsentwurf 2021 der rot-rot-grünen Landesregierung. Zum einen, weil der hoch verschuldete Freistaat wegen der Covid-19-Pandemie bereits weit über seine Verhältnisse lebt. Zum anderen gibt es in einigen Landkreisen und kreisfreien Städten schon ähnliche Angebote. Und es wäre absurd, wenn durch eine Doppelstruktur am Ende überhaupt kein Geld mehr fließt, weil der eine auf den anderen verweist.

Für den ganz großen Wurf, so viel ist sicher, wird es im kommenden Jahr nicht reichen. Ein Volumen von rund 20 Millionen Euro ist derzeit im Gespräch. Die CDU, die mit ihrem Familienbonus gescheitert war, legt nun ein Kartenkonzept vor, bei dem Geld zumindest für Kinder, nicht für Erwachsene fließt. Die SPD hat Ähnliches in petto.

Nur Linke und Grüne sind noch skeptisch. Aber auch sie wollen nicht als diejenigen rüberkommen, die kein Herz für Familien haben.

Rot-Rot-Grün und Union sind bekanntlich aufeinander angewiesen. Und, wenn die Detailfragen geklärt sind, sieht es ganz gut aus – zumindest für eine abgespeckte Variante der Familienkarte.