Gefährlicher Personenkult.

Dieser Einmarsch beim Treffen des rechtsnationalen „Flügels“ zeigte einmal mehr die Unglaubwürdigkeit des Björn Höcke. Er, der sich immer als schüchtern darstellt, lässt sich huldigen: martialische Musik, die Aufforderung zum Schwenken der Deutschland-Fahnen – dann ist er da!

Der Thüringer AfD-Landesvorsitzende ist das Sprachrohr des von ihm initiierten rechtsnationalen „Flügels“, die Scharfmacher-Gruppe seiner Partei. Am Wochenende wurde einmal mehr deutlich, warum der „Flügel“ im Visier des Verfassungsschutzes steht. Höcke will beispielsweise die CDU-Hochburg Eichsfeld „sturmreif“ schießen oder schießen lassen und „diesen Erbhof“ der CDU in „eine Ruine“ verwandeln, um ihn dann „bei der nächsten Wahl endgültig holen“ zu können.

Diese und viele weitere Passagen seiner Kyffhäuser-Rede passen zum „Höcke, Höcke, Höcke“-Kult der immer erschreckendere Formen annimmt. Wie gefährlich die Überhöhung von Personen werden kann, dass muss man in diesem Land niemandem erklären.

Die „Flügel“-Leute mögen in Höcke den „Retter des Abendlandes“ sehen. Argumente, warum er das sein könnte, fehlen. Es gibt keine, die auf der Basis der freiheitlich-demokratischen Grundordnung plausibel erscheinen.

Höckes Angriff auf seine Parteispitze steht indes bevor, wenn er sich der Bundesvorstandswahl im Herbst besonders „zuwenden“ will, wie er ankündigt. Gelingt ihm der Griff nach der Partei-Macht , rückt die AfD soweit nach rechts, dass das ihr demokratisches Aus nach sich zieht.

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