Elmar Otto über unterschiedliche Nöte in Corona-Zeiten.

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf unser Leben sind vielfältig. Gesundheitliche Aspekte spielen dabei eine besonders wichtige Rolle, aber auch wirtschaftliche dürfen nicht außer Acht gelassen werden. Auf beiden Seiten sind die Sorgen groß.

So stellt sich bekanntlich etwa die Frage, ob es Sinn macht, einen Mundschutz zu tragen. Ich bin der Überzeugung: ja. Neben Sicherheitsabstand und Hygiene können Masken zwar nicht den Träger schützen, aber die Ausbreitung des Virus verlangsamen.

Davon abgesehen, gibt es aber neben Covid-19 andere Erkrankungen, die drohen in den Hintergrund zu treten, obwohl mit ihnen ebenfalls nicht zu spaßen ist. Deshalb schlagen die Hausärzte zu Recht Alarm. Wer also Schmerzen in der Brust hat, sollte sich bei seinem Arzt nicht erst melden, wenn die akute Atemnot eingesetzt hat.

Apropos Not. Die ist aber auch an anderer Stelle enorm.

Firmen bangen um ihre Existenz und Beschäftigte um ihre Jobs. Aus diesem Grund sind Rettungsschirme aufgespannt worden. Allerdings ist die Klage über Verzögerungen bei der Auszahlung staatlicher Hilfen kaum zu überhören.

Das führt nicht nur in den Firmen zu Frust, sondern auch bei jenen, die Kredite, Zuschüsse oder Kurzarbeitergeld bearbeiten. Für Letztere sind Belastung und Verantwortung aktuell hoch. Sie müssen gewährleisten, dass ihre Bescheide möglichst schnell bei den Betroffenen eingehen.

Deshalb sollten Mitarbeiter in Jobcentern oder vergleichbaren Stellen vorübergehend als „systemrelevant“ eingestuft werden – wie das in anderen Bundesländern bereits der Fall ist. Damit sich Eltern, die am Limit arbeiten, zumindest keine Gedanken um die Kinderbetreuung machen müssen.

Diese Sorge sollte ihnen das Land aus genannten Gründen für eine gewisse Zeit nehmen.