Fabian Klaus zum Vertrauen in die Polizei.

Die Szene gehört zu fast jedem Krimi. In der Asservatenkammer bei der Polizei fehlt was. Irgendwas. Bei der Polizei wird der „Feind“ dann in den eigenen Reihen gesucht – all das wird so realistisch wie möglich abgebildet. Und ist doch so falsch – meist jedenfalls.

Im realen Leben sieht das anders aus. Sicher: In regelmäßigen Abständen kommt in den bundesweiten Asservatenkammern was weg. Mal bedienen sich Beamte am Alkohol, mal an Geld und Zigaretten, das hier eingelagert ist.

Die Thüringer Polizei kann davon übrigens kein Lied singen. Der letzte registrierte Diebstahl liegt sieben Jahre zurück – ein Beamter hatte ein Handy mitgehen lassen und dafür dann zurecht ein Disziplinarverfahren kassiert.

Dass die Polizei ihre Aufbewahrungen dezentral organisiert, erscheint dabei als probates Mittel. An 34 Stellen gibt es Räume, in denen allerhand Sichergestelltes unterkommen muss. Der Platz wird nur immer dann eng, wenn die Beamten mal wieder eine Diebesbande ausgehoben haben, die sich vorzugsweise sperrigen Gegenständen widmete – Fahrrädern zum Beispiel.

Grundsätzlich positiv steht aber zu vermerken, dass die Thüringer Polizei scheinbar keine Probleme mit Diebstählen aus Asservatenkammern hatte. Natürlich: Eine gesonderte Statistik könnte auch hier verlässlichere Aufklärung geben. Allerdings scheint der Aufwand dafür nicht zu lohnen, wenn unter den gängigen Suchbegriffen im polizeilichen System ein sogenannter „Verwahrbruch“ zuletzt im Jahr 2013 in Thüringen auftaucht.

Nicht immer spielt es sich im realen Leben also so ab, wie in vielen guten oder wenigen guten Fernsehkrimis. Nicht immer fehlt bei der Polizei irgendetwas und ist der „Feind“ in den eigenen Reihen zu suchen. Das stärkt das Vertrauen in die Polizei und ist eine gute Nachricht.