Kai Mudra zur wachsenden Waldbrandgefahr in Thüringen.

Die Konzepte klingen einfach: wenig Hightech, dafür Rucksacklösungen, Feuerklatschen und Harken, um den Waldbränden in Thüringen besser Herr zu werden. Ein zweiter Blick offenbart: Das ist kein Kinderkram, sondern sinnvolle und notwendige Ergänzung angesichts drohender trockener Sommer. Wer im Vorjahr im steilen Waldstück oberhalb von Plaue im Ilm-Kreis gesehen hat, wie unzugänglich Brandherde mitunter sind, der versteht, wie wichtig auch mit Wasser gefüllte Rucksäcke samt Spritze sein können, um Glutnester abzulöschen, statt kilometerweit Schlauchleitungen zu verlegen. Wälder haben keine Hydranten zur Wasserversorgung, wie es sie in den Städten und Gemeinden gibt. Deshalb helfen auch reaktivierte Feuerlöschteiche.

Da fragt man sich: Warum passierte das nicht schon viel früher? Ohne Wasser lassen sich Waldbrände kaum bekämpfen. Ein Reservoir anzuzapfen, während die Löschwasserversorgung noch aufgebaut wird, kann Feuerwehrleuten den entscheidenden Vorsprung verschaffen.

Der Brand bei Plaue zeigte auch, es fehlen Tankanhänger. Die Feuerwehren konnten sich auf Landwirte verlassen, die mit ihren Traktoren samt Anhängern Zehntausende Liter Wasser zu einem Reservoir der Feuerwehr auf einer Anhöhe fuhren. Erst von dort aus konnte das Wasser bis zu den Brandherden verteilt werden.

Vergangenes Jahr ist auch viel über die Hilfe aus der Luft bei der Waldbrandbekämpfung diskutiert worden. Thüringens Polizeihubschrauber waren dafür nicht einsatzbereit. Das hat sich inzwischen geändert. Beide Helikopter können jederzeit mit ihren Wasserbehältern zum Löscheinsatz starten. Aber auch der Waldumbau, weg von den Kiefermonokulturen, wird mit dazu beitragen, trotz heißer Sommer die Waldbrandgefahr besser in den Griff zu bekommen.